12.02.2019
Jugendliche, die in ihrer Freizeit viel Sport treiben, haben bessere Noten in Deutsch und Mathe. Das zeigt eine neue Studie von Bildungsforschern der Universität Würzburg. Schlechte Zensuren mit Hausarrest zu begegnen, ist den Ergebnissen zufolge also der falsche Weg.
Die Würzburger Forscher haben bei 235 Schülern im Alter von 15 und 16 Jahren die wöchentliche Sportzeit mit ihren Schulnoten verglichen. Während Jungen mit wenig Sport am Nachmittag in Mathe die Durchschnittsnote 3,5 erzielten, erreichten die sportlichen Jugendlichen, die Fußball in einem Verein spielten, die Note 2,9. Auf höherem Niveau zeigt sich dieser Notenunterschied auch bei Mädchen: Sportlerinnen schafften in Mathe eine 2,3 und waren damit den weniger aktiven Mädchen um eine halbe Note voraus. Das gleiche Bild zeigte sich auch im Fach Deutsch.
Daraus leiten die Wissenschaftler ihre Empfehlung ab, Kindern schon frühzeitig Sport als Ausgleich zum Schulstress zu ermöglichen. „Im Sport erleben die Schüler auch schneller Erfolge und lernen Teamgeist, beides ist enorm förderlich für eine gesunde Entwicklung“, sagt der Würzburger Bildungsforscher Professor Heinz Reinders. Sind die Schulnoten der Kinder schlechter als erhofft, rät er dazu, die Freizeitaktivitäten der Kinder nicht einzuschränken oder gar ganz streichen. „Das ist zumindest für den Sport grundlegend falsch“, so Reinders. Der Entzug von Sport am Nachmittag könne die Situation sogar noch verschlimmern.
NK