30.08.2016
Viele kennen das: Ein paar Wochen ohne Training und die Kondition ist dahin. Doch auch für das Gehirn ist es nicht gut, wenn Menschen aufhören, Sport zu treiben. Wie US-amerikanische Forscher jetzt feststellten, verschlechtert sich schon bei einem Sport-Stopp von nur zehn Tagen die Durchblutung des Gehirns.
Betroffen von der schlechteren Durchblutung waren verschiedenste Hirnregionen, die für die geistige Gesundheit wichtig sind, darunter auch der Hippocampus. „Wir wissen, dass der Hippocampus eine wichtige Rolle für das Lernen und das Gedächtnis spielt und eine der ersten Hirnregionen ist, die bei Menschen mit Alzheimer schrumpft“, sagt Dr. J. Carson Smith von der University of Maryland. Bei Nagetieren reagiere der Hippocampus auf Sport mit einem verstärkten Wachstum neuer Blutgefäße und Nervenbahnen, so der Wissenschaftler. Bei älteren Menschen schütze Training den Hippocampus vor dem Schrumpfen. Zwar verschlechterten sich die geistigen Fähigkeiten der Teilnehmer im Studienzeitraum nicht. Dennoch sei es beträchtlich, dass die Durchblutung des Hirns schon bei einer zehntägigen Sportpause abnehme, so Smith. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Frontiers in Aging Neuroscience nachzulesen.
Die Wissenschaftler hatten die Hirndurchblutung von älteren, körperlich fitten Senioren zwischen 50 und 80 Jahren vor und nach einer zehntägigen Sport-Pause gemessen. Die Studienteilnehmer waren allesamt sogenannte „Master-Athleten“, die mindesten 15 Jahre lang Ausdauersport getrieben hatten und erst kürzlich an einem Langstreckenlauf teilgenommen hatten. Ihr Trainingspensum musste mindestens vier Stunden intensives Ausdauertraining pro Woche umfassen. Im Durchschnitt liefen sie knapp 60 Kilometer pro Woche.
HH