Dr. Karen Zoufal
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08.04.2021
Bei Tests in Schulen haben Psychologen einen indirekten Zusammenhang zwischen der Herz-Kreislauf-Fitness und der geistigen Leistungsfähigkeit beobachtet, der wiederum die Noten in der Schule beeinflusst. Die sogenannte kardiorespiratorische Fitness beschreibt, wie gut Atmung und der Blutkreislauf bei anhaltender körperlicher Aktivität in der Lage sind, den Körper mit Sauerstoff zu versorgen.
Kinder mit einer größeren kardiorespiratorischen Fitness hatten durchschnittlich bessere Noten in Mathematik und französischer Grammatik. Dieser Zusammenhang ist indirekter Natur, denn die Fitness wirkt sich positiv auf bestimmte Fähigkeiten aus, die als exekutive Funktionen bezeichnet werden. Dazu zählen beispielsweise das zielstrebige Verarbeiten von Informationen mit dem Arbeitsgedächtnis, eine Selbstkontrolle in Bezug auf unerwünschtes Verhalten oder irrelevante Gedanken sowie das flexible Wechseln zwischen Aufgaben.
Bewegung ist ebenso wichtig wie Lernen am Schreibtisch
Aus den Ergebnissen folgern die Forscher, dass körperliche Aktivität und insbesondere der Sportunterricht nicht zugunsten anderer Fächer reduziert werden sollten: Mehr Zeit am Schreibtisch bedeutet nicht automatisch, dass es in der Schule zu Erfolgserlebnissen kommt – es muss auch für genügend Bewegung gesorgt sein.
Die Forscher, die zunächst knapp 200 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren an acht Genfer Schulen untersucht hatten, wollen nun eine größere Studie an Schulen in verschiedenen Regionen der Schweiz durchführen, um zu untermauern, dass sich körperliche Aktivität von Kindern positiv auf wichtige geistige Fähigkeiten auswirkt, die die Schulergebnisse positiv beeinflussen.
Quelle: 10.1249/MSS.0000000000002630