23.07.2019
In Nationen, in denen Frauen viele Rechte haben, ist die Gesundheit der Bevölkerung besser als in Ländern, die Frauenrechte nicht oder nur mäßig gewähren. Auch entwickeln sich diese Nationen besser im Hinblick auf ökologische, soziale und ökonomische Faktoren, so eine neue Studie in BMJ Open. Selbst in ressourcenarmen Ländern war dieser Trend zu beobachten.
Eine Analyse von Daten zur Gesundheit, Menschenrechten sowie wirtschaftlichen und sozialen Rechten aus 162 Ländern zeigte, dass insgesamt betrachtet starke wirtschaftliche und soziale Rechte mit einer besseren Gesundheit einhergingen. Die Forscher nehmen an, dass dies auf die Gesundheitsausgaben pro Kopf zurückzuführen ist. Teilten sie die Länder jedoch in drei Gruppen ein, basierend auf den wirtschaftlichen und sozialen Rechten von Frauen, sah die Sache anders aus: In Ländern mit starken Frauenrechten war der Gesundheitszustand besser als in Ländern, in denen die Rechte der Frauen nur mäßig oder unzureichend geachtet wurden.
Auch in Ländern, in denen der Zugang zu Krankenhausbetten und Ärzten unterdurchschnittlich war, in denen aber die Menschenrechte einschließlich der Rechte der Frau hoch geachtet wurden, war die Gesundheit durchweg besser als der Durchschnitt. Die Forscher folgern: „Die Ergebnisse bestätigen, dass selbst bei einem Mangel an Ressourcen die Gesundheitsergebnisse besser sind, wenn ein Land über eine starke Menschenrechtsstruktur verfügt.“
Sie weisen darauf hin, dass zwar in vielen Teilen der Welt gute wirtschaftliche Fortschritte gemacht, die Rechte der Frauen dabei jedoch oft übersehen wurden. Das gelte auch in Ländern, die die UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) unterzeichnet haben. „Nationen, die in der Lage wären, die sozialen und wirtschaftlichen Rechte der Frauen zu fördern, [fehlt] eine entscheidende Komponente für positive gesundheitliche Ergebnisse“, schreiben sie.
ZOU