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06.10.2023
Momentan stellen sich in Praxen und Kliniken für Kinderheilkunde viele Kinder mit ungewöhnlich starken Reaktionen auf Insektenstiche vor. Meist handelt es sich um Mückenstiche, und trotz der großen Schwellungen und starken Rötungen sind es nur selten allergische Reaktionen.
In der Regel handelt es sich bei starken Reaktionen auf Mückenstiche nicht um eine Allergie und auch nicht um Infektionen – selbst, wenn sie schmerzhaft sind und stark jucken. Das erklärt die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin. Diese Stiche können lokal mit kühlenden Umschlägen und juckreizhemmenden Gelen behandelt werden, evtl. kombiniert mit Kortisonsalbe. Dies ist wichtig, um starkes Kratzen zu vermeiden, das zu Hautverletzungen führt, die sich dann infizieren können. In Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt können auch Tropfen, Säfte oder Tabletten zum Einsatz kommen.
Allergische Reaktionen auf Mückenstiche sind sehr selten, und bisher gibt es keinen Anlass für die Annahme, dass z. B. der Klimawandel dies verändert. Nach wie vor werden starke allergische Reaktionen (Anaphylaxien) vorwiegend bei Wespen- und Bienenstichen beobachtet. Sie gehen mit Symptomen wie Hautausschlägen (Nesselsucht, Urtikaria), Atemnot, Husten und Kreislaufproblemen bis zum Kreislaufschock einher und können lebensbedrohlich werden. Ist es einmal zu solch einer überschießenden Reaktion gekommen, so bekommen Betroffene nach einer ausführlichen Allergiediagnostik meist eine Immuntherapie angeboten und werden mit einem Notfallset ausgestattet. Bei Mückenstichen ist dies dagegen auch bei starken Reaktionen meist unnötig.