Stillprobleme: Die Apotheke weiß Rat

Bei Stillproblemen können sich Mütter an die Hebamme und die Apotheke ihres Vertrauens wenden.

Bei Stillproblemen können sich Mütter an Hebammen und Apotheker wenden.
Wenn das Stillen gut klappt, sättigt es nicht nur das Kind, es fördert auch die Mutter-Kind-Bindung.
© oksun70 - Fotolia

Die Natur hat es genau aufeinander abgestimmt: Kurz nach der Geburt bildet sich Milch in der Brust der Mutter. Und auch wenn es sonst noch nicht viel von der Welt gesehen hat, weiß das Baby instinktiv, wo es trinken kann. Die Muttermilch versorgt es mit allen wichtigen Nährstoffen, ist dazu noch optimal temperiert und stets in Reichweite – also gesund und sehr bequem für Mutter und Kind.

Aber nicht immer läuft alles nach Plan: Bei einigen Frauen bildet sich nicht genug oder zu viel Milch. Das intensive Saugen des Kindes kann dazu führen, dass sich die Brustwarzen der Mutter entzünden. Manchmal hapert es an der richtigen Trinktechnik des Säuglings, und er wird nicht satt oder "zieht Luft". Dann fragen sich viele junge Mütter, ob es nicht besser wäre, abzustillen. Hebammen haben in solchen Fällen gute Tipps auf Lager, wie das Stillen besser klappt. Oft verweisen sie dabei auf Hilfsmittel, die die Mutter in der Apotheke bekommen kann.

Eine Milchpumpe kann helfen, und zwar sowohl bei zu geringer Milchmenge als auch bei zu üppigem Angebot. Regelmäßiges Abpumpen regt den Milchfluss an. So lässt sich die Menge auf natürliche Weise steigern. Wer hingegen zu viel Milch hat, kann die Muttermilch gelegentlich abpumpen und so die Brust entlasten, beispielsweise wenn das Kind anfängt, durchzuschlafen, rät Apothekerin Tatjana Zambo, Vorstandsmitglied des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. Viele Apotheken bieten Milchpumpen gegen eine kleine Leihgebühr an. Liegen medizinische Gründe vor, eine Milchpumpe einzusetzen, kann ein Arzt sie sogar auf Rezept verordnen. Dann übernimmt die Krankenkasse die Gebühr für das Ausleihen.

Stillhütchen können Erleichterung bringen

Durch die Milchbildung und das Stillen verändern sich die Brüste der Frau, so dass es manchmal zu ziehenden Schmerzen, unangenehmen Verhärtungen oder stark entzündeten Brustwarzen kommt. Das muss aber nicht zwingend das Ende des Stillens bedeuten. "Für fast alle Problemfälle gibt es gut verträgliche – oft auch natürliche – Wirkstoffe", ermutigt Zambo. Manchmal hilft es, die Brust mit speziellen Coolpacks zu kühlen. Sogenannte Stillhütchen, das sind kleine Silikonkappen, die die Brustwarze schützen, während der Säugling trinkt, können Schmerzen und Entzündung ebenfalls lindern. Noch dazu können die Stillhütchen den Babys, die zu wenig Milch aus der Brust bekommen, das Saugen erleichtern. Ähnlich wie einen Schnuller kann das Kind das Hütchen besser mit dem Mund umfassen als die Brustwarze allein, so strengt das Trinken weniger an.

Keine Scheu, Stillprobleme anzusprechen

In jedem Falle brauchen sich junge Mütter nicht zu scheuen, bei Stillproblemen ihren Frauenarzt, die Hebamme oder den Apotheker anzusprechen. Apotheken sind auf die Beratung von stillenden Frauen eingestellt, so Zambo. "Diskretion ist in so einem Fall wichtig. Niemand muss sein intimes Thema mitten im Verkaufsraum besprechen. Sagen Sie in der Apotheke direkt, dass Sie ein kurzes Beratungsgespräch unter vier Augen brauchen." Apotheken bieten abgetrennte Beratungsbereiche, in denen man ungestört sprechen kann.

Apotheker Rüdiger Freund

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