02.11.2016
Herrscht im Job viel Stress, fällt die Lust auf Sport bei vielen Menschen auf einen Tiefpunkt. Sie ruhen sich nach der Arbeit lieber aus. Doch gerade in stressigen Phasen kann es sich gesundheitlich lohnen, aktiv zu werden. Das zeigt die Studie von Forschern aus der Schweiz und Schweden.
Wie zu erwarten, steigerte beruflicher Stress bei den knapp 200 schwedischen Studienteilnehmern das Gesundheitsrisiko für Herz und Kreislauf. So waren die Werte der meisten dieser Risikofaktoren bei Studienteilnehmern, die sich gestresst fühlten, erhöht. Erfasst worden waren zum Beispiel Blutdruck, Body-Mass-Index und Blutfettwerte wie Cholesterin und Triglyzeride. Des Weiteren zeigte sich, dass die Fitness mit nahezu allen Risikofaktoren in Verbindung stand. Waren die Teilnehmer körperlich besser in Form, stiegen die Risikofaktoren in Stressperioden weniger stark an. Das berichten Professor Dr. Markus Gerber von der Universität Basel und Kollegen im Fachblatt Medicine and Science in Sports and Exercise.
Neu ist, dass die Fitness den Zusammenhang zwischen dem gefühlten Stress und dem Herz-Kreislauf-Risiko entscheidend beeinflusst: Bei gestressten Mitarbeitern waren die Unterschiede zwischen Personen mit hohem, mittlerem und niedrigem Fitnessniveau besonders stark ausgeprägt, erläutern die Forscher. So übersteigen beispielsweise bei hoher Stressbelastung die LDL-Cholesterin-Werte den klinisch relevanten Grenzwert, wenn Arbeitnehmer weniger fit waren – nicht aber bei Personen mit hoher Fitness. Bei geringer Stressbelastung waren die Unterschiede zwischen den Fitnessniveaus dagegen geringer. Das Fazit der Forscher lautet daher: Körperlich fit zu sein, kann vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen schützen, die durch Stress bei der Arbeit entstehen. Besonders für die Behandlung stressbezogener Erkrankungen könnte diese Erkenntnis eine wichtige Rolle spielen.
HH