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22.09.2022
Dauerhafter Stress wirkt sich in vielfältiger Weise auf den Körper aus: Er verändert nicht nur die Ausschüttung von Stresshormonen, sondern auch die Immunantwort, den Stoffwechsel und Prozesse wie die Regulation von Blutdruck und Entzündungen. Diese Veränderungen werden in ihrer Gesamtheit als allostatische Belastung bezeichnet, die sich anhand von neun Indikatoren messen lässt. Zu ihnen zählen Blutdruck (oberer und unterer Wert), Nüchtern-Blutzucker, Cortisol, Noradrenalin, Interleukin-6, C-reaktives Protein, Cholesterin und BMI. Aus diesen Werten lässt sich die allostatische Belastung berechnen, die in dieser Studie Werte zwischen null und sechs erreichte.
In einer Untersuchung von 444 Frauen mit Kinderwunsch zeigte sich, dass diejenigen mit einer hohen allostatischen Belastung innerhalb eines Jahres mit geringerer Wahrscheinlichkeit schwanger wurden: Im Vergleich zu Frauen mit einem Wert von null war die Fruchtbarkeit bei Frauen aus der Gruppe mit einem Belastungswert von fünf bis sechs um 59 Prozent reduziert. Die Ergebnisse veröffentlichte die Fachzeitschrift „Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica“.
„Was wir gefunden haben, bietet eine neue Idee für die Empfängnisberatung. Natürlich ist die objektive Bewertung von Stress eine komplexe wissenschaftliche Frage. Wie man eingreifen und die Auswirkungen von chronischem Stress reduzieren kann, ist ein brennendes Problem. Das sind Dinge, die wir weiter untersuchen müssen“, sagte Dr. Bei Wang von der Universität in Jiangsu, China.
Quelle: DOI 10.1111/aogs.14443