ZOU
|
24.11.2022
Niedrige HDL-Cholesterinwerte sagten in der Studie zwar ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und damit verbundene Todesfälle für weiße Menschen vorher, dies galt aber nicht für schwarze Menschen. Außerdem scheinen sich hohe HDL-Cholesterinspiegel nicht schützend auszuwirken: Sie waren in keiner der Gruppen mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.
„Das Ziel war, diesen seit langem bestehenden Zusammenhang zu verstehen, gemäß dem HDL als nützliches Cholesterin bezeichnet wird, und zwar für Menschen aller Ethnien. Es ist allgemein anerkannt, dass niedrige HDL-Cholesterinwerte schädlich sind. Unsere Forschung hat diese Annahmen hinterfragt“, sagte Dr. Nathalie Pamir von der Oregon Health & Science University in Portland.
Dazu hatte das Team Daten von 23.901 Erwachsenen in den Vereinigten Staaten ausgewertet, die an der Reasons for Geographic and Racial Differences in Stroke Study (REGARDS) teilgenommen hatten. Frühere Studien, die die Wahrnehmung von „guten“ Cholesterinwerten prägten, wurden in den 1970er Jahren mehrheitlich mit weißen erwachsenen Studienteilnehmern durchgeführt. In der aktuellen Studie überprüften die Forschenden, wie die Cholesterinwerte von schwarzen und weißen Erwachsenen mittleren Alters ohne Herzerkrankungen mit zukünftigen kardiovaskulären Ereignissen zusammenhingen. Daraus ergab sich ein leicht erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen für Erwachsene mit erhöhten LDL-Cholesterin- und Triglyceridspiegeln, was mit den Ergebnissen früherer Forschungen übereinstimmte. Es wurde jedoch erstmals beobachtet, dass niedrigere HDL-Cholesterinwerte nur bei weißen Erwachsenen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersagten und hohe HDL-Cholesterinwerte nicht unbedingt davor schützen.
Quelle: DOI 10.1016/j.jacc.2022.09.027