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10.09.2019
Auch wenn die Zahl der Suizide in Deutschland rückläufig ist, bleibt der Tod durch Suizid weiterhin ein ernstzunehmendes Problem in Deutschland. Besonders dramatisch: Ungefähr zehn Prozent der Suizidbetroffenen sind jünger als 30 Jahre. Anlässlich des Welt-Suizid-Präventionstags am 10. September 2019 klärt die Stiftung Gesundheitswissen auf: Was können Anzeichen für einen geplanten Suizid sein? Und wie kann man Betroffenen im Notfall helfen?
Oft wird die Tragweite unterschätzt: So wird die Depression nicht selten mit „Stimmungsschwanken“ oder „Stimmungstief“ gleichgesetzt. Menschen mit Depressionen haben ein größeres Risiko, dass infolge der Erkrankung Suizidgedanken auftreten. Deshalb ist es so wichtig, die Anzeichen richtig zu deuten. Mögliche Warznzeichen für einen Suizid sind:
- Völliger Rückzug aus sozialen Beziehungen und von der Außenwelt
- Gefühl der Wertlosigkeit
- Starke Hoffnungslosigkeit, was die eigene Zukunft betrifft
- Aggressives Verhalten
- Suizidgedanken werden offen ausgesprochen
- Phase der "Ruhe" nach vorherigen Anzeichen für einen Suizid
Wohin kann ich mich im Notfall wenden?
Werden Suizidgedanken geäußert, können Freunde und Angehörige dabei unterstützen, dass professionelle Hilfe gesucht wird, indem man zum Beispiel einen Kontakt zu einem Arzt herstellt oder Termine vereinbart. Wenn sie sich unsicher sind, wie sie weiter vorgehen sollen, können sich Angehörige an den sozialpsychiatrischen Dienst wenden. Eine weitere Anlaufstelle ist die Telefonseelsorge: Unter der den Rufnummern 0800-1110111 und 0800-1110222 bekommen Erkrankte und Angehörige Soforthilfe. Die Hotline ist täglich 24 Stunden erreichbar, anonym und kostenlos. Die Telefonseelsorge bietet auch eine Beratung via E-Mail oder Chat unter www.telefonseelsorge.de an.
Im Zweifelsfall können Angehörige auch den Notarzt (112) rufen. Denn akute Anzeichen für einen Suizid sind genauso ein Notfall wie eine akute körperliche Erkrankung.