17.05.2017
Mehr als 1,2 Millionen Jugendliche sterben jedes Jahr und die meisten dieser Todesfälle ließen sich verhindern. Dies belegen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO und ihrer Partner für das Jahr 2015.
Dem Report zufolge sterben täglich mehr als 3.000 Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren an Ursachen, die in der Mehrheit vermeidbar gewesen wären.
- Verkehrsunfälle: Am häufigsten kamen Jugendliche bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben, wobei sie meist als Fußgänger, Fahrradfahrer oder Motorradfahrer in die Unfälle verwickelt waren. Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle lag bei rund 115.000 pro Jahr. Besonders davon betroffen waren ältere Jungen zwischen 15 und 19 Jahren. An zweiter Stelle der Todesursachen stand bei Jungen zwischenmenschliche Gewalt, die bei ihnen für mehr als 42.000 Todesfälle verantwortlich war.
- Infektionen:Bei Mädchen, insbesondere bei jüngeren zwischen zehn und 14 Jahren, lagen Infektionen der unteren Atemwege wie Lungenentzündungen an erster Stelle der Todesursachen. An diesen starben im Jahr 2015 mehr als 36.000 Mädchen. Verursacht würden diese oft durch Luftverschmutzung in Innenräumen, die durch das Kochen mit minderwertigen Brennstoffen entstehen, so die Experten. Insgesamt lagen Atemwegsinfektionen an zweiter Stelle der Todesursachen.
- Schwangerschaftskomplikationen: Bei 15- bis 19-jährigen Mädchen lagen dagegen Komplikationen während der Schwangerschaft wie Blutungen und Sepsis an der Spitze der Todesursachen. Diese wurden häufig durch unsichere Abtreibungen verursacht.
- Selbstmord: Am dritthäufigsten kamen Jugendliche durch Selbsttötung oder versehentlich, durch Verletzungen, die sie sich selbst zufügten, ums Leben. Die Zahl lag hier im Jahr 2015 bei geschätzten 67.000 Todesfällen, wobei besonders ältere Mädchen davon betroffen waren. In Europa und Südostasien sei dies der häufigste beziehungsweise zweithäufigste Grund für Todesfälle bei Jugendlichen.
Die Ursachen seien zum großen Teil vermeidbar, heißt es von Seiten der WHO. Zu den Maßnahmen, mit denen sich die Gesundheit von Jugendlichen verbessern ließe, zählen die Experten sexuelle Aufklärung in den Schulen, eine höhere Altersgrenze für Alkohol-Konsum, eine gesetzlich geregelte Helm- und Gurtpflicht, einen schwereren Zugang zu Schusswaffen und eine Verringerung der Luftverschmutzung von Innenräumen durch sauberere Brennstoffe. Der Zugang zu sauberem Wasser, sowie sicheren sanitären Anlagen und Hygiene könnte unter anderem dabei helfen, Durchfallerkrankungen, die vierthäufigste Todesursache bei Jugendlichen, zu reduzieren.
HH