25.09.2015
Zunge, Kiefer, Gaumen, Zahnfleisch – im Mundraum gibt es etliche Stellen, die mit leichten Entzündungen reagieren können. Zum Tag der Zahngesundheit am 25. September klärt der Apothekerverband Rheinland-Pfalz darüber auf, wie wunde Stellen im Mund vermieden werden können oder welche Mittel die Heilung erleichtern.
Entzündungen können verschiedenste Ursachen haben, erläutert Apotheker Andreas Hott, Vorstandsmitglied des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz: „Druckstellen können von Zahnspangen oder auch Zahnprothesen hervorgerufen werden. So entstehen meist kleinere, lokale Entzündungen.“ Wenn hingegen eine größere Fläche im Mundraum entzündet ist, spricht man von einer Entzündung der gesamten Mundschleimhaut, einer sogenannten Stomatitis. Auch eine Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis), kann Probleme machen. Hier sind es häufig zusätzliche Bakterien oder Viren, die eine kleine Entzündung zu einem größeren Problem machen. Die Mundschleimhaut reagiert dann an den betroffenen Stellen mit Brennen, beispielsweise beim Trinken von Säften oder beim Kauen von knusprigem Essen. Weitere Symptome können unangenehmer Mundgeruch oder Schmerzen im Mundraum sein, so Hott: "Der ganze Mund ist dann sehr empfindlich gegen Säure und zu heiße oder scharfe Lebensmittel. Die sollten dann besser gemieden werden." Solche Entzündungen treten häufig bei älteren Menschen auf, deren Immunsystem generell schwächer ist. Bei ihnen lässt auch der Speichelfluss nach. Die Spucke ist sonst ein gutes Reinigungsinstrument, um die Bakterienbesiedlung im Mund unter Kontrolle zu halten.
Bei derartigen Entzündungsstellen ist eine vernünftige Mund- und Zahnhygiene wichtig. Zahnbürsten sollten keine zu harten Borsten haben, die die Entzündungsherde zusätzlich aufreißen und reizen können. Hott erklärt weiter: „Es gibt antiseptische Mundwässer, mit denen man gurgeln und die betroffenen Stellen betupfen kann. Auch pflanzliche Extrakte aus Salbei oder Ratanhia sind hilfreich, weil auch sie desinfizieren oder zusammenziehend wirken.“ Sehr gut wirke Dexpanthenol als wundheilungsfördernder Stoff. Es gebe mittlerweile auch neue Produkte, in denen zusätzlich Hyaluronsäure enthalten sei. „Deren Vorteil ist, dass diese die entzündete Stelle abdecken, was die Wundheilung fördert und beschleunigt“, so Hott. Neben mechanischen Reizen oder einer schlechten Mundhygiene können auch hormonelle Umstellungen wie in der Pubertät oder in den Wechseljahren als Auslöser infrage kommen, fasst Hott zusammen. Eine Abklärung mit dem Arzt oder Apotheker ist dann wichtig, um die richtige Behandlung der Entzündung festzulegen.
ALV RP/NK