ZOU
|
06.03.2024
84 Prozent der insgesamt 6475 befragten Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren halten ihren Gesundheitszustand für gut, und 87 Prozent von ihnen sind mit ihrem Leben zufrieden. Dennoch haben psychosomatische Beschwerden wie Einschlafprobleme, Gereiztheit, Bauch- und Kopfschmerzen zwischen 2010 und 2022 zugenommen.
Neun von zehn Schülerinnen und vier von fünf Schülern bewegen sich weniger als eine Stunde pro Tag und damit nicht genügend. Seit 2009 hat die körperliche Aktivität bei Mädchen weiter abgenommen, bei den Jungen stagnierte sie auf niedrigem Niveau.
Mobbing ist unverändert ein Problem an deutschen Schulen: Acht Prozent der Teenager berichteten davon. Dabei hat Cybermobbing seit 2017 von vier auf sieben Prozent zugenommen.
Nach wie vor gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass sich der soziale und wirtschaftliche Status der Eltern auf die Gesundheit ihrer Kinder auswirkt. So waren Kinder aus sozial schwachen Familien zwei- bis dreimal unzufriedener mit ihrem Leben als Kinder aus besser gestellten Familien.
Prof. Matthias Richter von der TU München zog folgendes Fazit: „Der Grundstein für die Gesundheit im Erwachsenenalter wird in Kindheit und Jugend gelegt. Unsere Zahlen zeigen leider, dass uns das als Gesellschaft nicht immer gut gelingt. Auch wenn die Kinder und Jugendlichen grundsätzlich zufrieden sind: Dass psychosomatische Beschwerden seit Jahren zunehmen und nur eine Minderheit sich ausreichend bewegt, kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Hier müssen mehr Angebote geschaffen werden, die junge Menschen auch tatsächlich erreichen.“
Die HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children) wurde in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt und in 51 Ländern durchgeführt. Die Daten von 6475 Schülerinnen und Schülern aus Deutschland haben Forschende der TU München und der Universitätsmedizin Halle erfasst und ausgewertet.
Quelle: Journal of Health Monitoring 1/24