14.06.2019
Der Zusammenhang scheint naheliegend: Wer große Teile seiner Freizeit vor dem Computer oder der Spielekonsole verbringt, ist dicker. Diese Annahme trifft aber nur bedingt zu, wie eine Studie der Universität Würzburg zeigt.
Dem Klischee nach sitzen Gamer mit Chips und Cola vor dem Computer oder der Spielkonsole: Eine Kombination aus wenig Bewegung und ungesunder Ernährung, von der man erwarten würde, dass sie dick macht. Wissenschaftler aus Würzburg, Linz und Bamberg haben 20 Studien mit mehr als 38.000 Personen ausgewertet, um zu überprüfen, ob diese Annahme stimmt.
Sie stellten fest, dass dies nur begrenzt der Fall ist: Nur ein Prozent des Übergewichts lasse sich auf intensives Video- oder Computerspielen zurückführen, und das auch nur bei Erwachsenen. Bei Kindern und Jugendlichen zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Videospielen und dem Körpergewicht.
Der Kommunikationspsychologe Professor Markus Appel von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg folgert: „Möglicherweise bleiben fettleibigere Personen beim Übergang ins Erwachsenenalter eher ihrem Hobby Videospielen treu, während für andere neue Freizeitangebote wichtiger werden“. Die Studie zeigte auch, dass vermutlich der Mangel an Bewegung für die überflüssigen Kilos bei Gamern verantwortlich ist. Falsche Essgewohnheiten oder Schlafmangel konnten als Ursache nicht eindeutig belegt werden. Für die Analyse wurden nur nicht-aktive Videospiele berücksichtigt, die im Sitzen gespielt werden.
ZOU