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Thema der Woche: Jojo-Effekt nach der Diät vermeiden

13.04.2017

Die Fastenzeit ist vorbei: Pünktlich zu Ostern darf wieder geschlemmt werden. Viele Menschen haben sich dieses Jahr vorgenommen, auf Süßigkeiten, Fleisch oder Alkohol zu verzichten und durch diesen Vorsatz eventuell auch einige Kilos abgespeckt. Doch wenn die Ernährung nicht langfristig umgestellt wird, sind die Pfunde schnell wieder drauf, weiß die Apothekerkammer Niedersachsen.

Das Gewicht nach einer Diät zu halten, ist nicht immer einfach.
Nach einer Diät ist es ratsam, die tägliche Kalorienzufuhr erst langsam wieder zu steigern.
© contrastwerkstatt - Fotolia

Spätestens die ersten Sonnenstrahlen und die steigenden Temperaturen rufen den Wunsch auf den Plan, ein paar Kilo abzuspecken. Sogenannte Formula-Diäten versprechen einen sichtbaren Gewichtsverlust in kurzer Zeit. Bei einer Formula-Diät nimmt man statt der Mahlzeiten industriell vorgefertigte Drinks, Riegel oder Suppen zu sich. Die Mahlzeiten enthalten zwischen 200 und 400 Kilokalorien. Werden alle Mahlzeiten durch die Formula-Gerichte ersetzt, nimmt man zwischen 800 und 1200 Kilokalorien pro Tag zu sich. Dies ist deutlich weniger als der Bedarf. Frauen benötigen zwischen 1800 und 2500 Kilokalorien, Männer sogar zwischen 2300 und 3100 Kilokalorien jeweils je nach Körpermasse und Aktivitätsgrad. So verbraucht ein Bauarbeiter bei körperlich schwerer Arbeit mehr Kalorien als ein Sachbearbeiter, der die meiste Zeit des Tages sitzend verbringt. Da bei einer Formula-Diät die Eiweißbilanz ausgeglichen ist, darf die Diät bis zum Erreichen des Wunschgewichts durchgeführt werden.

Achtung bei Krankheiten und Schwangerschaft

Nicht zu empfehlen sind Formula-Diäten für Patienten mit schweren chronischen Erkrankungen wie Krebs, Aids, bei einer fortgeschrittenen Leber- oder Niereninsuffizienz oder bei einer dekompensierten Schilddrüsenüberfunktion. Bei Typ-1-Diabetes, fortgeschrittener Erkrankung des Herzens durch Engstellen oder Verschlüssen der Herzkranzgefäße, bei Magen- oder Dünndarmgeschwüren sowie bei akuten oder chronischen Infekten sollte vor der Diät immer ein Arzt hinzugezogen werden. Aufgrund des besonderen Nährstoffbedarfs sollten auch Schwangere und Stillende sowie Kinder und Jugendliche auf diese Diätform verzichten. Besonders in der sensiblen Wachstums- und Entwicklungsphase von Kindern und Jugendlichen besteht ein Mehrbedarf an Mikronährstoffen wie Folsäure, Iod, Vitamin D, Calcium und langkettigen Omega-3-Fettsäuren.

Formula-Diät mit Ernährungsumstellung kombinieren

Ein Nachteil bei der Formula-Diät sind die eintönigen, häufig süßen Geschmacksvarianten. Sie erschweren das Durchhalten der Diät, besonders wenn man ausschließlich Formula-Mahlzeiten zu sich nimmt. Ein Wundermittel zum mühelosen Abnehmen und dauerhaften Schlanksein sind Formula-Diäten jedoch nicht: Wer sein Gewicht reduzieren will, kommt um eine Ernährungsumstellung nicht herum. Wer diese aber mit einer Formula-Diät kombiniert, hat schnelle Erfolgserlebnisse und ist somit gut motiviert, die Umstellung durchzuhalten.

Gewichtszunahme nach Diät vermeiden

Wer nach einer Diät wieder ganz normal isst, nimmt häufig zu. Am besten ist es, die Kalorienzahl nach der Diät langsam um 200 Kilokalorien pro Woche zu steigern. Es kann zum Beispiel hilfreich sein, eine oder zwei Mahlzeiten durch einen Formula-Drink zu ersetzen.

Laut einer Diogenes Studie spielt aber auch die Zusammensetzung der Ernährung mit Blick auf Nährstoffe wie Proteine und Kohlenhydrate eine wichtige Rolle. Wer sein Gewicht halten will, sollte viel mageres Fleisch wie zum Beispiel Geflügel und fettarme Milchprodukte sowie kalorienarme Fischarten wie zum Beispiel Scholle, Schellfisch oder Rotbarsch essen. Verzichten sollte man hingegen auf schnell verwertbare Kohlenhydrate, die in Weißbrot und Zucker enthalten sind.

Zur Gewichtsabnahme mehrere Maßnahmen kombinieren

Wer langfristig Gewicht verlieren und fitter werden möchte, kann sich professionell beraten lassen. Apotheker, die in der Ernährungsberatung weitergebildet sind, bieten beispielsweise eine individuelle Beratung an, mit welchen Nahrungsmitteln der tägliche Speisenplan optimal zusammengesetzt werden kann – jeder Mensch ist schließlich anders. Generell gilt jedoch: Je mehr unterschiedliche Maßnahmen wie Ernährungsumstellung und mehr Bewegung kombiniert werden, desto besser sind die Ergebnisse bei der Gewichtsabnahme. Auch Veränderungen im Essverhalten sind nützlich. Wichtig ist, langsam zu kauen, die Mahlzeit nicht vor dem Fernseher einzunehmen und nicht im Gehen oder Stehen zu essen. Hält man sich an diese Regeln, stellt sich schneller ein Sättigungsgefühl ein. Sport ist besonders wichtig, um das Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Dazu zählt nicht nur Ausdauersport, sondern auch moderates Krafttraining, da mehr Muskeln – sogar im Ruhezustand – auch mehr Kalorien verbrauchen.

Apothekerkammer Niedersachsen/NK

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