01.08.2012
Olympische Radrennfahrer machen es vor: Wer schnell mit dem Rad unterwegs sein möchte, muss nicht nur ordentlich in die Pedalen treten, sondern auch eine möglichst windschnittige Position einnehmen. Diese könnte sich jedoch bei Frauen negativ auf das Sexualleben auswirken, berichten US-amerikanische Forscher im Fachblatt Journal of Sexual Medicine.
Ihre Studie zeigte, dass bei Radfahrerinnen, deren Lenkergriffe tiefer als der Sattel angebracht waren, die Empfindungen im Genitalbereich beeinträchtigt sein konnten. Von 41 weiblichen Radprofis, hatten die 19, die Fahrräder mit relativ niedrigen Lenkern fuhren, im Schnitt deutlich höhere Vibrations-Schwellen in der vorderen Vagina, als Radsportlerinnen, deren Lenker sich auf Höhe des Fahrradsattels befanden. Dass es bei Radrennfahrern zu Taubheitsgefühlen im Genitalbereich kommen kann, ist den Forschern zufolge schon länger bekannt – bei Radsportlern beiden Geschlechts.
Aus ihren Studien folgern die Forscher, dass extrem niedrige Lenkergriffe schädliche Auswirkungen auf den weiblichen Beckenboden haben können. Um die Fahrsicherheit weiblicher Rennfahrer zu steigern, sollten Risikofaktoren, die zu einer Schädigung des Beckenbodens führen können, verändert werden, mahnen die Forscher. Auch das Sattel-Design scheine zu diesem Problem beizutragen. Doch wie die Fahrer auf dem Sattel sitzen, sei ein ebenso wichtiger Faktor, wenn nicht sogar der wichtigere. Die Devise heißt: aufrechter sitzen. Doch hier liegen sportliche und ergonomische Ziele im Widerstreit. So räumen die Forscher ein, dass eine höhere Lenker-Position den Luftwiderstand der Radsportler erhöhe und damit die Geschwindigkeit reduziere.
HH