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26.05.2023
Vitamin B2 und Carnitin sind Nährstoffe, die vorwiegend in tierischen Produkten vorkommen und wichtig für Säuglinge sind. Stillende Mütter, die sich vegan ernährten, hatten nicht weniger Vitamin B2 und Carnitin in der Muttermilch als Mütter, die auch Fleisch aßen.
Die Befürchtung, dass eine vegane Ernährung stillender Mütter zu Mangelerscheinungen bei ihren Säuglingen führen könnte, räumte eine Studie der Universität Amsterdam aus, die die Autoren auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung vorstellten. Sie zeigt, dass Muttermilch vegan lebender Mütter genauso viel Vitamin B2 und Carnitin aufwies, wie die anderer Mütter.
In den letzten vier Jahren hat sich die Zahl der vegan lebenden Menschen in Europa verdoppelt. Dies hatte die Forschungsgruppe unter der Leitung von Dr. Hannah Juncker dazu animiert, die Bestandteile der Muttermilch genauer zu untersuchen. Sie erklärte: „Die Ernährung der Mutter hat einen großen Einfluss auf die Nährstoffzusammensetzung der Muttermilch, die für die kindliche Entwicklung wichtig ist. Mit der weltweiten Verbreitung veganer Ernährung, auch bei stillenden Müttern, bestehen Bedenken, ob ihre Milch ausreichen Nährstoffe aufweist. Die Ergebnisse unserer Studie legen nahe, dass die Vitamin B2- und Carnitin-Konzentrationen in der Muttermilch nicht durch den Verzehr einer veganen Ernährung beeinflusst werden.“
Vitamin B2 (Riboflavin) ist ein wichtig für zahlreiche Stoffwechselwege. Ein Mangel des Vitamins kann bei Säuglingen zu Anämie (Blutarmut) und neurologischen Problemen führen. Carnitin ist am Energiestoffwechsel beteiligt. Durch einen Mangel kann es bei Säuglingen zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel sowie Störungen der Herz- und Gehirnfunktion kommen. Obwohl die Konzentration von Carnitin im Blut der vegan lebenden Mütter geringer war, gab es keinen Unterschied in der Muttermilch im Vergleich zu Müttern, die tierische Produkte aßen.
Quelle: Kurzfassung der Studie im Kongressprogramm