Tierischer Urlaub

Viele Frauchen und Herrchen wollen in den Ferien nicht auf ihre vierbeinige Begleitung verzichten. Doch für empfindliche Tiere kann Reisen Stress bedeuten.

Hund mit Schlappohren schaut aus Autofenster auf mediterrane Landschaft
Zu den wirklich guten Reisebegleitern zählen nur Hunde.
© Igor Normann - Fotolia

Ausspannen, abschalten, erholen: Dies möchten auch viele Tierhalter in ihrem wohlverdienten Urlaub. Damit auch Haustiere die Ferien genießen können, steht gute Planung an erster Stelle, rät der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF).

Reise im Rudel

Zu den wirklich guten Reisebegleitern zählen laut Verband nur Hunde. "Sie leben gerne bei ihrem Rudel, dafür nehmen sie den Stress einer Ferienreise in Kauf", erklärt ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. Besonders unkompliziert: der Urlaub mit Hunden auf Bauernhöfen oder in Ferienhäusern. Inzwischen haben sich auch etliche Reiseanbieter auf Tiere eingestellt und bieten hundefreundliche
Feriendomizile an.

Wichtig bei der Anreise mit dem Auto oder dem Zug: regelmäßige Bewegungspausen mit Trinkwasserangebot einplanen. Flugreisenden rät der ZZF, sich rechtzeitig bei der Fluggesellschaft über die Regeln und Kosten zu erkundigen. Nicht jede Airline gestattet das Mitführen von Heimtieren. Geeignete Transportboxen gibt es im Zoofachhandel.

Katzen mögen ihr Zuhause

Katzen lieben ihr Zuhause und mögen Reisen nicht. Am besten ist es, die Stubentiger im eigenen Heim versorgen zu lassen. Auch Vögel und Nager bleiben in der Regel besser in ihrer gewohnten Umgebung. Viele Zoofachgeschäfte nehmen Vögel und Kleintiere zur vorübergehenden Pflege auf. Einige bieten den Service, Aquarien und Terrarien in der Wohnung ihrer Kunden zu versorgen. "Die Zeiten, in denen Tiere kurz vor der Reise im Tierheim abgegeben oder sogar ausgesetzt wurden, sollten daher endgültig vorbei sein", betont Holthenrich.

Holthenrich gibt den Tipp, sich frühzeitig mit den Einreisebestimmungen des Ziellandes vertraut zu machen. Geklärt werden müssen beispielsweise Quarantäne, Tierkennzeichnungen und vorgeschriebene Impfungen. Innerhalb der EU müssen Vierbeiner seit dem 3. Juli 2011 mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Außerdem müssen sie einen EU-Heimtierausweis, den ein Tierarzt ausstellt, und eine Tollwut-Schutzimpfung besitzen.

Andere Länder, mehr Vorschriften

Finnland, Großbritannien, Irland, Norwegen und Malta schreiben zusätzlich den Nachweis über eine Behandlung gegen Bandwürmer vor. Bei Einreise in Nicht-EU-Länder gelten obendrein länderspezifische Besonderheiten wie Leinen- und Maulkorbpflicht. Diese lassen sich in den jeweiligen Botschaften erfragen.

Informieren sollten sich Tierhalter auch über mögliche Infektionskrankheiten, die vor allem in südlichen Ländern auftreten. Hierzu zählt etwa die Leishmaniose. In vielen Urlaubsländern besteht zudem eine höhere Infektionsgefahr für Staupe und Parvovirose. Die rechtzeitige Impfung – auch wenn sie nicht gesetzlich vorgeschrieben ist – schützt den Hund vor Ansteckung. Im Urlaubsort und zu Hause.

Peter Erik Felzer

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