13.08.2019
Eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse ist tückisch und nur wenige Betroffene überleben länger als fünf Jahre. Besondere Merkmale, die das längere Überleben mancher Patienten erklären konnten, gab es bislang keine. Nun haben Forscher aus den USA herausgefunden, dass Bakterien auf dem Tumor dabei eine wichtige Rolle spielen könnten.
Forscher des Anderson Cancer Center der Universität Texas, einer der größten Krebskliniken in den USA, haben Bakteriengesellschaften, Mikrobiom genannt, auf Bauchspeicheldrüsen-Tumoren untersucht. Sie fanden heraus, dass diese bei Personen, die den Krebs längere Zeit überlebt haben, eine deutlich größere Vielfalt an Bakterienarten aufwiesen als bei Menschen, die relativ schnell an dem Tumor verstarben.
Bei den Langzeitüberlebenden kamen die Gattungen Pseudoxanthomonas, Saccharropolyspora und Streptomyces häufiger vor. Anhand der Bakteriengesellschaften konnten die Forscher auch Prognosen abgeben: Das Vorhandensein der drei genannten Gattungen und der Art Bacillus clausii sprach dafür, dass die Patienten länger überleben würden.
In Tierversuchen konnten sie zeigen, dass Stuhltransplantationen von Langzeitüberlebenden in Mäusen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs deren Tumor-Mikrobiom veränderten, eine Immunantwort hervorriefen und die Tumore um bis zu 70 Prozent kleiner waren als die von Kontrolltieren. Prof. Dr. Florencia McAllister sagte: „Das Tumor-Mikrobiom lässt sich nicht direkt verändern, aber es besteht eine Verbindung zur Darmflora." Beeinflusst man durch eine Stuhltransplantation die Darmbakterien, wirkt sich das indirekt auf das Tumor-Mikrobiom aus. Die Forscher hoffen, dass ein derart verändertes Tumor-Bakterienmilieu in Zukunft die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs erheblich verbessert.
ZOU