30.01.2020
Muttermilch ist die beste Nahrung für Babys und versorgt sie mit allen wichtigen Nährstoffen. Einige Mütter, die an Typ-1-Diabetes erkrankt sind, fürchten jedoch, dass sie durch nächtliches Stillen unterzuckern. Eine neue Studie zeigt nun, dass diese Sorge bei achtsamer Therapie unbegründet ist.
Gestillte Kinder erkranken seltener an Diabetes Typ 1 und 2 und leiden im Laufe ihres Lebens seltener an Übergewicht als Kinder, die mit der Flasche ernährt werden. „Auch viele junge Mütter mit Diabetes möchten, dass ihr Kind von diesen gesundheitlichen Vorteilen profitiert“, erklärt Professor Dr. med. Ute Schäfer-Graf von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Bisher wurde diesen Müttern stets geraten, zusätzliche Kohlehydrate in der Nacht einzunehmen, um nicht zu unterzuckern. Eine Studie aus Dänemark zeigt nun, dass dies nicht notwendig ist.
Gefahr der Unterzuckerung ist gering
In der Untersuchung verglichen die Autoren den Blutzuckerstatus von 43 stillenden Müttern mit 32 nicht-stillenden Frauen mit Diabetes Typ 1. Dabei erhielten die Stillenden keine Extra-Kohlenhydrate, wie es sonst angeraten wird. Das Ergebnis: Während der sechsmonatigen Beobachtung konnten keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich des Unterzuckerungsrisikos festgestellt werden. Zwar seien die Ergebnisse aufgrund der geringen Zahl an Studienteilnehmerinnen nicht eindeutig. „Dennoch reichen sie aus, um zu verdeutlichen, dass Mütter mit einem Diabetes Typ 1 keinesfalls vor dem Stillen zurückschrecken müssen“, sagt Schäfer-Graf. Voraussetzung sei allerdings, dass stillende Mütter sich sehr genau an den aktuellen Insulinbedarf halten, regelmäßig den Blutzucker messen und die Menge der Kohlehydrataufnahme beachten.
DDG/NK