15.07.2016
Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen das Risiko, früher zu sterben. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue internationale Studie. Sie widerspricht damit neueren Studien, wonach sich Übergewicht positiv auf die Lebensspanne auswirken soll.
Die Ergebnisse der aktuell in der Fachzeitschrift Lancet veröffentlichten Studie zeigen, dass Übergewicht sehr wohl das Risiko für einen vorzeitigen Tod erhöht. So hatten Studienteilnehmer mit einem gesunden Body-Mass-Index (BMI) zwischen 22,5 und 25 das niedrigste Risiko für einen frühen Tod. Mit jedem Extrapfund mehr stieg das Risiko eines vorzeitigen Todes an: Lag es bei einem BMI von 25 bis 27,5 um sieben Prozent höher, hatten Personen mit einem BMI zwischen 27,5 und 30 ein um 20 Prozent erhöhtes Risiko. Stark übergewichtige Menschen mit einem BMI zwischen 30 und 35 hatten sogar ein 45 Prozent höheres Risiko, vorzeitig zu sterben, bei einem BMI zwischen 35 und 40 war das Risiko eines frühen Todes 94 Prozent höher. Mit zunehmendem Gewicht stieg auch die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und Krebs kontinuierlich an.
Um die Frage zu klären, wie sich Übergewicht auf die Lebensspanne auswirkt, hatte das Team internationaler Wissenschaftlern Studien mit Daten von insgesamt mehr als 10,6 Millionen Menschen aus 32 Ländern ausgewertet. Um eine mögliche Verfälschung der Ergebnisse zu vermeiden, entfernten die Forscher im Vorfeld mehr als die Hälfte der Daten, zum Beispiel die von Rauchern oder von Menschen, die schon zu Beginn einer Studie eine chronische Krankheit hatten. Diese Menschen haben den Forschern zufolge ein geringeres Gewicht, sterben aber wegen ihrer Krankheit oder aufgrund des Rauchens auch früher.
HH