14.07.2015
Viele ältere Menschen und Diabetiker haben mit schlecht heilenden Wunden zu kämpfen, deren Behandlung oft extrem langwierig ist. Britische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass Ultraschall dabei helfen könnte, den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Der Einsatz von Ultraschall mit niedriger Intensität kann die Zeit, die schlecht heilende Wunden oder Druckgeschwüre zum Heilen benötigen, um ein Drittel reduzieren. Dies berichtet ein Team britischer Forscher unter Leitung von Dr. Mark Bass von der University of Sheffield in der Fachzeitschrift Journal of Investigative Dermatology. Wie die Forscher herausfanden, scheinen die Vibrationen, die mit Hilfe des Ultraschalls durch die Haut geschickt werden, Zellen in den Wunden zu wecken, die den Heilungsprozess anregen und beschleunigen. Nicht zuletzt trage die Behandlung dazu bei, dass sich Wunden nicht so leicht infizieren. Von der Ultraschall-Behandlung könnten insbesondere Diabetiker und ältere Menschen profitieren, so die Forscher. Eine gefürchtete Komplikation bei Diabetikern etwa sind hartnäckige Geschwüre am Fuß, die im schlimmsten Fall zu einer Amputation führen können.
Da die Ultraschall-Behandlung lediglich den normalen Heilungsprozess beschleunige, bestünde keine Gefahr von Nebenwirkungen, wie sie oft beim Einsatz von Medikamenten zu beobachten seien, so die Wissenschaftler. Hier müsse nun noch weiter geforscht werden. Zwar sei allein schon das in der Studie verwendete Ultraschall-Signal effektiv gewesen, doch wäre es möglich, dass sich die Behandlungsmethode noch verfeinern lässt. Da die Forscher keine nennenswerten Risiken sehen, gehen sie davon aus, dass Ultraschall zur unterstützenden Wundbehandlung schon in drei bis vier Jahren in Praxen und Kliniken zum Einsatz kommen könnte.
HH