Eine nur mäßige Reduktion des Kochsalzkonsums verlängert nicht das Leben und schützt auch nicht vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So das Ergebnis eines Berichts, der in der aktuellen Ausgabe der "Cochrane Library" veröffentlicht wurde. Die meisten Experten sind sich darin einig, dass zu viel Salz in der Nahrung ein Risikofaktor für Bluthochdruck und damit für Herzerkrankungen ist. Eine Salzreduktion ist damit prinzipiell vorteilhaft für Menschen mit normalem und hohem Blutdruck – wenn sie drastisch erfolgt.
Sieben Studien mit zusammen etwa 6500 Patienten haben die Wissenschaftler rund um Professor Rod Taylor vom Peninsula College of Medicine and Dentistry von der Uni in Exeter ausgewertet. Und sind zu dem Schluss gekommen, dass ein leicht reduzierter Salz-Konsum zwar den Blutdruck etwas senkt. Die Wahrscheinlichkeit früher zu sterben war dadurch allerdings nicht erniedrigt. "Wir glauben, dass in den Studien, die in unseren Bericht eingeflossen sind, die Salzeinnahme einfach zu wenig reduziert wurde", sagte Taylor weiter. So war der Einfluss auf den Blutdruck und Herzkrankheiten nicht groß. Er glaubt, dass Ärzte und Apotheker einen Weg finden müssen, ihre Patienten von einer stärkeren Salzreduktion zu überzeugen.
Taylor räumte allerdings auch ein, "dass man einen klaren Gesundheitsnutzen eines geringeren Speisesalz-Konsums erst dann sicher erkennen kann, wenn man die Daten von weit mehr als den 6500 Studienteilnehmern hat".
In einer anderen, kürzlich veröffentlichten Studie stellte sich heraus, dass die Entwicklung der Nieren eines Ungeborenen vom Salzkonsum der werdenden Mutter abhängt. Interessanterweise war nicht nur zu viel Salz nachteilig, sondern auch ein zu geringer Salzkonsum wirkte sich schlecht auf die Nieren aus.
FH