07.06.2016
Hepatitis A:Hepatitis A-Viren sind in vielen beliebten Reisegebieten, beispielsweise in der Mittelmeer-Region und in den Tropen, weit verbreitet. Die Ansteckung kann durch eine Schmierinfektion erfolgen sowie über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder das Trinken von belastetem Trinkwasser, auch als Eiswürfel. Um die Gefahr einer Ansteckung zu senken, sollten sich Reisende in solchen Ländern an das Motto „Cook it, peel it or forget it“ halten, was so viel heißt wie „koch es, schäl es oder vergiss es“. Obwohl eine Hepatitis A-Infektion bei gesunden Menschen in der Regel nach einer Weile von selbst abklinge, könne sie bei älteren oder kranken Menschen unter Umständen zu akutem Leberversagen führen, warnen die Leber-Experten. Eine wirkungsvolle Impfung schütze vor Hepatitis A und könne selbst relativ kurz vor Reiseantritt noch durchgeführt werden.
Hepatitis B: Die Ansteckung mit Hepatitis B-Viren erfolgt über Körpersekrete wie Blut, Sperma oder Speichel. Neben ungeschütztem Sex zählen Tätowierungen oder Piercings, die nicht steril durchgeführt werden, zu den häufigsten Übertragungswegen. Selbst bei Kontakten mit der Gefahr kleinster Hautverletzungen wie beim Barbier, bei der Fußpflege oder bei unvorhergesehenen ärztlichen und zahnärztlichen Behandlungen bestehe ein Infektionsrisiko, wenn unhygienische Bedingungen herrschten, so die Experten. Meist bemerken Infizierte nichts von ihrer Erkrankung. Kommt es jedoch zu einer chronischen Entzündung, bestehe ein erhöhtes Risiko für eine Zirrhose oder bindegewebsartige Veränderung der Leber, eine Fibrose. Neben entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, bietet den Leber-Spezialisten zufolge eine Impfung den größtmöglichen Schutz. Mit Impfstoff-Kombinationen, die gegen Hepatitis A und B schützen, lasse sich die Anzahl notwendiger Injektionen vermindern.
Hepatitis C: Das Hepatitis C-Virus wird fast ausschließlich über Blut-Kontakte übertragen. Zu den Haupt-Infektionswegen zählen ebenfalls nicht sterile Tätowiernadeln, Piercings oder Rasiermesser. Da es keine Impfung gegen Hepatitis C gibt, hilft hier nur entsprechende Vorsicht. Immerhin trügen in einigen Regionen Asiens oder Afrikas mehr als fünf Prozent der Bevölkerung das Hepatitis C-Virus in sich, warnen die Experten. Sei die Lebererkrankung erst einmal erkannt, gebe es mittlerweile sehr gut wirkende Therapien. Die Crux ist jedoch auch hier, dass die Krankheit lange unbemerkt bleiben kann.
Deutsche Leberstiftung/ HH