12.06.2020
Zum 15. Juni werden Reisewarnungen für die EU-Länder sowie Großbritannien, Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein aufgehoben. Ersetzt werden diese durch differenzierte Reisehinweise, die Hilfestellung bei der Urlaubsplanung geben sollen.
„Reisende sind zum einen potenziell gefährdet, da sie sich vor Ort anstecken können, zum anderen sind sie aber auch potenziell gefährdend, da sie die Infektion in andere Länder bringen können“, sagt Professor Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM. Aktuell sei es daher unbedingt erforderlich, dass auch im Urlaub die geltenden Hygieneregeln eingehalten werden. „Zu diesen zählt neben sorgfältigem und häufigem Händewaschen unter anderem auch die Abstandsregelung: Der Abstand zu Menschen, die nicht im gleichen Haushalt leben, sollte 1,5 Meter betragen. Wo dies nicht möglich ist - beispielsweise in Geschäften oder an belebteren Orten - empfiehlt sich das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.“
Ins Reisegepäck gehören daher unbedingt:
- Mundschutz in ausreichender Menge
- Desinfektionsmittel für die Hände, falls unterwegs keine Waschmöglichkeiten bestehen
Urlaubern empfiehlt Jelinek zudem, sich vor Antritt der Reise unbedingt darüber zu informieren, welche Regeln im jeweiligen Land und der Region gelten. "Denn je nach aktuellen Infektionsgeschehen wird es hierbei regional sehr unterschiedliche Vorschriften geben. Auch die Regeln zur Einreise werden sich zum Teil kurzfristig ändern, wenn die Infektionszahlen sinken oder steigen“, sagt Jelinek.
Welche Gefahr besteht bei Flugreisen?
Welches Risiko hinsichtlich Corona bei einer Reise besteht, hängt vor allem vom Urlaubsland ab. Aber auch der Reiseweg spielt eine Rolle: Dieser werde grundsätzlich sicherer, je mehr Isolation dabei möglich ist. Das Auto sei daher beispielsweise Busreisen vorzuziehen. Flüge gelten als sicher, da die Luft im Flugzeug mit Virussicheren HEPA-Filtern gereinigt werde. „Flughäfen können aber - wie alle Orte, an denen Menschen aus unterschiedlichen Gegenden auf engem Raum zusammentreffen, ein Problem sein und haben sicher auch zur Verbreitung von Corona beigetragen“, erläutert Jelinek. Letztlich müsse man akzeptieren, dass sich ein Restrisiko beim Kontakt mit anderen Menschen nicht ganz ausschließen lasse.
NK