31.08.2016
Abschalten, neue Energie tanken, sich vom Stress des Alltags erholen: Das suchen viele Menschen, wenn sie Urlaub machen. Ähnliches gilt für Personen, die meditieren. Jetzt untersuchten Forscher den biologischen Effekt von Meditation und Ferien – genauer, welchen Einfluss beides auf die Vorgänge im Körper hat.
Egal ob Teilnehmer nur Urlaub machten oder dabei auch meditierten, und ob sie dann Meditations-Anfänger waren oder schon Erfahrung darin hatten: Bei allen drei Gruppen veränderten sich innerhalb einer Woche am Urlaubsort Abläufe in den Zellen – am deutlichsten solche, die mit der Reaktion auf Stress und der Funktion des Immunsystems in Zusammenhang stehen. Dies berichten die US-amerikanische Forscher im Fachblatt Translational Psychiatry. Sowohl Urlaub als auch Meditation wirkt sich demnach auf biologische Prozesse im Körper aus. Trotzdem stellten die Wissenschaftler Unterschiede von Personen, die über längere Zeit meditierten, und nicht-meditierenden Urlaubern fest. Bei Meditierenden, die schon mit der Praxis vertraut waren, fanden sie verstärkt Abläufe, die für eine antivirale Aktivität charakteristisch sind. Während in allen Gruppen das Wohlbefinden auch einen Monat später noch deutlich besser war, traten bei Meditations-Anfängern über einen längeren Zeitraum weniger Anzeichen von Depressionen und Stress auf.
Die Wissenschaftler hatten vor und nach dem Urlaub Veränderungen an 20.000 Stellen des Erbguts in den Zellen der Teilnehmer untersucht, um herauszufinden, ob und was sich verändert hatte. An ihrer Studie hatten 94 Frauen zwischen 30 und 60 Jahren teilgenommen, von denen etwa zwei Drittel nicht regelmäßig meditierten. Alle Teilnehmerinnen verbrachten sechs Tage in einem kalifornischen Urlaubsressort mit Meditationsangebot. Die Hälfte von ihnen nahm an einem Meditations-Programm teil, das Mantra-Mediation, Yoga und Übungen zur Selbstreflexion beinhaltete, die andere Hälfte machte einfach nur Urlaub. Um einen besseren Einblick in die Langzeiteffekte von Meditation gegenüber Urlaub zu erhalten, untersuchten die Forscher zudem eine Gruppe von 30 erfahrenen Meditierenden, die schon in dem Meditationszentrum aufgenommen waren.
HH