JB
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04.01.2023
Zwischen 2017 und 2021 wurden den amerikanischen Giftinformationszentren rund 7000 Fälle von Kindern unter sechs Jahren gemeldet, die versehentlich mit Marihuana versetzte Lebensmittel zu sich nahmen. Dabei stieg die Zahl der Fälle in diesem Zeitraum von 200 pro Jahr auf 3000 pro Jahr an. Fast ein Viertel der betroffenen Kinder kam ins Krankenhaus, einige von ihnen erkrankten schwer. Etwa acht Prozent mussten aufgrund von Atemdepression oder sogar Koma auf der Intensivstation behandelt werden. Die häufigsten Symptome der Vergiftung waren Schläfrigkeit, Atemprobleme, schneller Herzschlag und Erbrechen.
Die Forschenden analysierten die Daten der 55 Giftnotrufzentralen des Landes. Mehr als die Hälfte der Kinder waren Kleinkinder im Alter von zwei bis drei Jahren. Dr. Marit Tweet, Toxikologin an der Southern Illinois School of Medicine und Leiterin der Studie sagt dazu: „Die Kleinen fangen an zu erforschen, selbstständig aufzustehen und sich zu bewegen.“ Deshalb seien sie besonders gefährdet. Mehr als 90 Prozent der Kinder gelangten im eigenen Zuhause an die Süßigkeiten.
Zurzeit erlauben 37 US-Bundesstaaten den Cannabis-Konsum zu medizinischen Zwecken, in 21 Staaten ist der Freizeitkonsum legal. Die Produkte, in denen das Marihuana verarbeitet wird, sehen oft aus wie gewöhnliche Süßigkeiten, zum Beispiel Brownies, Schokolade oder Kekse. Tweet fordert deshalb eine höhere Wachsamkeit der Eltern, und eine Pflicht die Produkte so zu verpacken, dass sie weniger attraktiv auf Kinder wirken.