11.06.2013
Nach dem Mittagsmahl eine Siesta, nach dem Abendessen auf die Couch? Besser als Mittagsschläfchen oder Fernsehabend ist einer neuen Studie zufolge ein kleiner Spaziergang nach jedem Essen. Die kleinen Runden könnten helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, und damit vor der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ 2 schützen.
US-Wissenschaftler der George Washington University fanden jetzt in einer kleinen Studie mit zehn älteren Studienteilnehmern heraus, dass ein lockerer 15-Minuten-Spaziergang nach jeder Mahlzeit half, einen Anstieg des Blutzuckerspiegels zu bremsen. Und mehr noch: Um den Blutzucker über 24 Stunden zu senken, waren drei kürzere Spaziergänge ebenso effektiv wie ein 45-minütiger Spaziergang im gleichen Tempo, schreiben die Forscher im Fachblatt Diabetes Care. Darüber hinaus zeigte sich, dass sich der Verdauungsspaziergang besonders im Anschluss an die Abendmahlzeit lohnt. Der erhebliche Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Abendessen, der meist der höchste des ganzen Tages sei, halte normalerweise oft bis in die Nacht, wenn nicht sogar bis zum frühen Morgen an. Der Anstieg wurde in der Studie aber sofort gedämpft, als die Teilnehmer mit dem Gehen auf dem Laufband begannen, berichten die Wissenschaftler. Sollten sich die Ergebnisse in größeren Studien bestätigen, könnte dies eine einfache Möglichkeit sein, einer Diabetes-Vorstufe vorzubeugen, schreiben die Forscher.
Besonders für ältere Menschen, denen längere Strecken Mühe machen, könnte die Erkenntnis, dass auch mehrere kleinere Spaziergänge effektiv sind, wichtig sein. So sei es zum Beispiel möglich, die kurzen Spaziergänge dazu zu nutzen, Besorgungen zu machen oder den Hund auszuführen, sagt die leitende Autorin der Studie, Loretta DiPietro. "Am besten lässt man der Verdauung erst in bisschen Zeit und geht anschließend raus und bewegt sich", so ihr Tipp.
HH