07.03.2017
Nur einer von fünf Patienten, der wegen schwer behandelbarem Bluthochdruck zum Spezialisten geht, nimmt seine Medikamente wie verschrieben ein. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher aus den Niederlanden, die eigentlich die Wirksamkeit einer alternativen Therapie untersuchen wollten.
Wie sich herausstellte, nahmen lediglich 20 Prozent der Bluthochdruck-Patienten alle Medikamente ein, die ihnen vom Arzt verschrieben worden waren. „Weitere 20 Prozent nehmen keines ihrer Blutdruck-Medikamente“, berichtet Peter Blankestijn von der University Medical Center Utrecht im Fachmagazin Hypertension. Die Studie war in erster Linie dazu gedacht, die Wirksamkeit einer sogenannten renalen Denervation bei Bluthochdruck zu untersuchen. Bei diesem Verfahren wird ein Katheter über die Leiste bis in die Nierenarterien geführt, um dort Nervenfasern zu veröden, die Signale zwischen Gehirn und Niere weiterleiten. Wie sich in der Studie zeigte, war die renale Denervation bei schwer behandelbarem Bluthochdruck nicht wirksamer als die normale Therapie. Das Ergebnis im Hinblick auf die Therapietreue der Patienten werfe allerdings die Frage auf, wie resistent der Bluthochdruck der Studienteilnehmer tatsächlich sei.
Patienten könnten einiges dafür tun, um zu verhindern, dass ihr Bluthochdruck bestehen bleibe und als schwer behandelbar eingestuft werde. Das mindeste sei, offen und ehrlich mit seinem Arzt darüber zu sprechen, wenn man bestimmte Medikamente nicht einnehmen möchte. Dann könne man gemeinsam mit dem Arzt andere Optionen überlegen, zum Beispiel den Wechsel zu einem anderen Medikament oder einer anderen Dosierung. „Es gibt viele effektive Blutdruckmittel und die Mehrheit der Bluthochdruck-Patienten kann erfolgreich behandelt werden“, resümiert Blankestijn.
HH