17.10.2014
Ist es zu klein, quetscht es, ist es zu groß, rutscht es ab. Kondome müssen richtig sitzen, damit sie wirksam schützen. Doch obwohl es verschiedene Passformen gibt, greifen nach wie vor viele nach der gängigen Durchschnittsgröße und haben Probleme. Das zeigen Untersuchungen zu Verhütungsverhalten und Anwendungsproblemen.
In einer repräsentativen, von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung durchgeführten Befragung Erwachsener berichteten 14 Prozent vom Abrutschen des Kondoms, 16 Prozent der Befragten von einem zu kleinen Kondom. Unter Jugendlichen ist das Phänomen, nach dem falschen Kondom gegriffen zu haben, noch häufiger verbreitet. In einer nicht-repräsentativen Kondomstudie von pro familia Berlin unter 324 Jugendlichen berichteten knapp 21 Prozent, schon ein oder mehrmals ein Abrutschen des Kondoms erlebt zu haben, 19,6 Prozent berichteten von einem zu engen Kondom.
Doch warum greift man(n) zur falschen Größe? Gibt es doch Kondome mit einer Breite von 43 bis 69 Millimetern. Ein Problem: Besonders die kleinen Kondomgrößen, die unterhalb der Durchschnittsgröße von 52 Millimetern liegen, sind oft nur in Apotheken zu erhalten und müssen dort häufig auch erst bestellt werden. Gerade Jugendliche im Wachstum sind zudem oft unsicher, welche Größe sie benötigen. Um diese Unsicherheit auszuräumen und die richtige Größe unkompliziert zu ermitteln, hat pro familia Baden-Württemberg das sogenannte Kondometto entwickelt. Es ist scheckkartengroß und funktioniert wie eine Schieblehre. Bei den Jugendlichen komme es sehr gut an, teilt der Dachverband der Beratungsstellen für Sexualpädagogik mit.
Das Kondometto kann man bei der Landesgeschäftsstelle von pro familia Baden-Württemberg gegen Einsendung von 2,50 Euro bestellen. Weitere Informationen bieten die Websites www.profamilia.de/baden-wuerttemberg und https://profamilia.sextra.de/pages/sextra/informatives/kondmetto-ermittle-die-groesse.
FH