09.08.2018
Wie schädlich stärkehaltige Lebensmittel für die Zähne sind, hängt offenbar auch davon ab, wie stark verarbeitet sie sind. Besser wäre es einer neuen Studie zufolge, Vollkornprodukten den Vorzug vor Weißbrot, Kuchen oder Keksen zu geben.
Die Forscher der Newcastle University fanden in ihrer Übersichtsarbeit heraus, dass stärker verarbeitete Formen von Stärke das Risiko für Karies erhöhten. Dies liege daran, dass sie im Mund durch die im Speichel enthaltene Amylase eher zu Zuckern abgebaut werden. Weiterhin fanden sie Hinweise, dass der Verzehr von Stärke aus Vollkorn vor Erkrankungen des Zahnfleischs schützen könnte und dass dadurch das Risiko für Mundhöhlenkrebs geringer war. Hierzu seien jedoch nur wenige Studien verfügbar gewesen und die Datenlage sei schwächer, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Dental Research.
„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Ernährung mit Kohlenhydraten aus Vollkorn der Mundgesundheit weniger schadet als eine, die verarbeitete Stärke enthält“, sagt Studienleiterin Paula Moynihan. Es habe sich gezeigt, dass eine kohlenhydratreiche Ernährung für die Mundgesundheit von Vorteil sei, solange sie wenig Zucker enthalte und auf Kohlenhydraten aus Vollkorn basiere, zum Beispiel Vollkornnudeln oder Vollkornbrot. Verbraucher sollten daher auf den Etiketten nach Vollkornmehl oder Vollkorn suchen, so ihr Rat.
Die Wissenschaftler hatten im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem Review die Ergebnisse von 33 Studien darauf untersucht, welche Auswirkungen unterschiedlich verarbeitete, stärkehaltige Lebensmittel auf die Mund- beziehungsweise Zahngesundheit haben. Die WHO arbeitet derzeit an einer Überarbeitung ihrer Empfehlung zur Aufnahme von Kohlenhydraten, die auch Ballaststoffe und die Stärkequalität berücksichtigen soll.
HH