25.10.2018
Wer Herzrhythmusstörungen hat, weiß um die Erleichterung, wenn Anfälle selten oder gar nicht mehr vorkommen. Das Herz beginnt dann, wie aus dem Nichts bis zum Hals schlagen, oftmals kommen Druckgefühl im Brustkorb, Luftnot, Schwindel und ein Angstgefühl hinzu. Herzpatienten können selbst etwas tun, um dem entgegenzuwirken: „Für Patienten mit Vorhofflimmern sind Sport und Gewichtsabnahme ganz entscheidend, um ihr Risiko für erneute Vorhofflimmeranfälle dramatisch zu senken. Das belegen Studien“, sagt Herzspezialist Prof. Dr. med. Bernd Nowak vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.
Wichtig sei, die Trainingsdosis gemeinsam mit dem Arzt zu ermitteln. Denn bei Vorhofflimmerpatienten, die Betablocker oder andere Medikamente einnehmen, die die körperliche Leistungsfähigkeit senken, müsse zuerst der optimale Trainingspuls mithilfe eines Belastungstests bestimmt werden. Nowak empfiehlt Patienten mit Vorhofflimmern ein niedrig bis mäßig dosiertes Ausdauertraining, möglichst 20 bis 30 Minuten drei bis fünfmal pro Woche. Gut sei zum Beispiel flottes Gehen, Joggen, Walken, Radfahren, Ergometertraining oder Tanzen. Niedrig dosiertes Krafttraining sollte auch Trainingsbestandteil sein: „Ältere Menschen, die besonders häufig von Vorhofflimmern betroffen sind, riskieren mit Krafttraining weniger Stürze und kommen im Alltag besser zurecht“, erläutert Nowak.
Bei einigen Sportarten gebe es Einschränkungen, so der Experte. Da Vorhofflimmeranfälle ganz plötzlich auftreten und mit Atemnot und Schwächeanfällen einhergehen können, sei etwa Schwimmen, Klettern oder Bergwandern nicht zu empfehlen. Patienten, die Gerinnungshemmer nehmen, sollten zudem ein Auge darauf haben, ob ihr Sport verletzungsträchtig ist. Dazu gehören etwa Mountainbiking, Snowboarding oder Kampfsportarten der Fall. „Da ist die Gefahr von folgenreichen Blutungen in die Muskeln, in die Gelenke, in die inneren Organe erhöht. Dieses Risiko sollte man nicht eingehen“, sagt Nowak.
NK