Baby & Familie

Vorlesen fördert spätere Lesekompetenz

28.04.2015

Eltern erhalten häufig den Rat, ihrem Nachwuchs schon früh vorzulesen, um so die Sprachentwicklung der Kleinen und ihre Liebe zu Büchern zu fördern. US-Forscher gingen jetzt der Frage nach, was genau frühes Vorlesen im Gehirn von jüngeren Kindern bewirkt.

Mutter und Sohn (ca. 4jährig), beide leger in Jeans und Pulli bzw. Hemd gemütlich auf Couch gekuschelt. Mutter liest Sohn aus rotgebundenem großen Buch vor
Vorlesen ist nicht nur eine gemütliche Sache, es fördert auch das Sprachverständnis der Kinder.
© didesign - Fotolia

Das Vorlesen verändere die Aktivität bestimmter Hirnbereiche und fördere so eine frühe Lesekompetenz, berichtete Dr. John Hutton vom Cincinnati Children’s Hospital Medical Center auf einer Tagung von Kinderärzten in San Diego (USA). Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren konnten er und seine Kollegen feststellen, dass das Vorlesen Hirnregionen aktiviert, die der semantischen Verarbeitung dienen, also dabei helfen, die Bedeutung von Sprache zu erkennen. Diese Bereiche im Gehirn seien wichtig, um eine Sprache zu sprechen und später zu lesen, erläuterte der Mediziner. Besonders stark aktivierte das Vorlesen Regionen, die mit der Vorstellungskraft zusammenhängen. Dies deute darauf hin, dass die Visualisierung für das Verständnis des Erzählten und die Lesebereitschaft eine Schlüsselrolle zu spielen scheint. Sie erlaube den Kindern, eine Geschichte zu „sehen“, so die Forscher. Dies sei besonders wichtig, wenn die Kinder von Bilderbüchern zu Büchern ohne Bilder übergehen.

Die Wissenschaftler hatten für ihre Arbeit die Eltern von 19 Vorschulkindern im Alter zwischen drei und fünf Jahren zu ihren Vorlese-Gewohnheiten befragt, darunter wie der Zugang zu Büchern war, wie häufig und wie viele unterschiedliche Bücher vorgelesen wurden. Darüber hinaus fragten die Forscher auch nach anderen Verhaltensweisen, die zur geistigen Stimulation von Kindern beitragen, zum Beispiel reden und spielen oder eine gezielte Förderung von Fähigkeiten, etwa das Erkennen von Zahlen oder Formen. Anschließend untersuchten die Forscher mit Hilfe der<link> funktionellen Magnetresonanztomographie (MRT) die Gehirnaktivität der Kinder, während diese einem altersgerechten Text lauschten.

HH

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