17.04.2012
Während Erzieher, Lehrer oder Eltern eine Geschichte vorlesen, können sie Kinder schon durch Kleinigkeiten auf die Druckschrift hinweisen. Zum Beispiel indem sie auf Buchstaben oder Wörter einer Seite deuten, Großbuchstaben zeigen und die Leserichtung - von rechts nach links sowie von oben und nach unten – nachfahren. Wie effektiv diese Art des Vorlesens ist, überprüfte das Forscherteam um Laura Justice, Professorin für Lehren und Lernen an der Ohio State University in Columbus, USA. 300 amerikanische Vorschulkinder nahmen über 30 Wochen an der Lesestudie teil.
Ein Teil der Kinder erhielt vier Lesestunden pro Woche, wobei die Lehrer während des Lesens Hinweise auf die Schrift gaben. Eine andere Gruppe bekam nur zwei solche Lesestunden pro Woche und den übrigen Kindern wurde so vorgelesen, wie zuvor. Ein und zwei Jahre später konnten die Kinder, die vier Vorlesestunden mit geschulten Lehrern hatten, Wörter am besten lesen und aussprechen. Besonders interessant sei, dass die Kinder auch bei Übungen zum Textverständnis deutlich besser abschnitten als die gleichaltrigen Versuchsteilnehmer, denen normal vorgelesen wurde, erklärte Shayne Piasta, Co-Autorin der Studie.
"Indem wir die Aufmerksamkeit der Kinder auf Buchstaben und Wörter lenken, helfen wir ihnen, den Code der Sprache zu knacken", so Piasta. Der große Vorteil dieser Methode: Im Vergleich zu vielen anderen Maßnahmen, erfordere die hier untersuchte nur eine kleine Veränderung bei der Art und Weise, wie bisher vorgelesen wurde, sagte Piasta.
hh