In einer Langzeitstudie haben sie dazu die Testosteronwerte von über 600 Männern über 5 Jahre beobachtet. Die Männer waren zu Beginn der Studie kinderlos und im Durchschnitt 21,5 Jahre alt. Zu Beginn (im Jahr 2005) und am Ende der Studie (im Jahr 2009) wurden die Testosteronlevel der Studienteilnehmer morgens und abends gemessen. Im Verlauf der vier Jahre gingen gut 30 Prozent der Studienteilnehmer eine feste Beziehung ein und bekamen Nachwuchs.
Sobald aber das Baby geboren war, sank der Testosteronspiegel der frischgebackenen Väter rapide ab – und zwar deutlich mehr als bei Singles im gleichen Zeitraum. Bei Vätern von Kindern, die jünger als einen Monat alt waren, waren die Testosteronwerte am stärksten gesunken. Und: Väter, die sich besonders in der Versorgung des Babys engagierten, zeigten ebenfalls starke Verringerungen ihrer Testosteronwerte im Vergleich zur Voruntersuchung in der kinderlosen Zeit.
Das Ausmaß, in dem sich das Familienleben im Testosteronwert niederschlägt, hat die Forscher verblüfft, denn normalerweise verändern sich Testosteronlevel im Laufe eines Männerlebens nicht besonders stark. Nach Ansicht der Forscher erleichtere der Testosteronabfall den Vätern, sich beim Aufziehen der Kinder zu engagieren. Zudem begünstige er die Familienorientierung der Männer und vermindere ihre Tendenz zum Streunen.
Die gute Nachricht für Väter: Die Forscher sind ebenso überzeugt davon, dass der niedrige Testosteronwert gegen bestimmte chronische Erkrankungen schütze. Das könne – so die Experten – zumindest zum Teil erklären, warum verheiratete Männer und Väter meist gesünder seien als Singles im gleichen Alter.
KK