06.03.2018
Wenn Liebespärchen einander bei den Händen halten, kann das Schmerzen lindern. Wissenschaftler aus den USA haben nun eine mögliche Erklärung dafür gefunden: Bei einer solchen Berührung gleichen sich die Hirnwellen der Partner an. Diese Verbindung scheint sich positiv auf das Schmerzempfinden auszuwirken.
Allein die Gegenwart des Partners – mit oder ohne Berührung – sorgte für einige Synchronisierungen in einem Hirnwellen-Bereich, der mit verstärkter Aufmerksamkeit zu tun hat. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) berichten, war die Hirn-Kopplung am stärksten, wenn ein Partner die Hand seiner Liebsten hielt, wenn diese Schmerzen hatte. Konnten sich Paare in einer solchen Situation jedoch nicht bei den Händen halten, verringerte sich die Verbindung. Ähnliches hatte sich in früheren Experimenten auch für die Atemfrequenz und die Herzrate gezeigt. „Es scheint, dass Schmerzen die zwischenmenschliche Synchronisation zwischen Paaren komplett unterbrechen und dass Berührung sie wieder zurückbringt“, sagt der Psychologe und Neurowissenschaftler Pavel Goldstein von der University of ColoradoBoulder und der University of Haifa. Weitere Test zeigten: Je empathischer ein Mann gegenüber den Schmerzen seiner Partnerin war, desto mehr synchronisierten sich ihre Hirnaktivitäten. Und je synchroner die Hirnwellen, desto mehr gingen die Schmerzen der Partnerin zurück.
Weitere Untersuchungen seien nötig, um den Zusammenhang zu untermauern. Eine mögliche Erklärung sei jedoch, dass empathische Berührungen dazu führen können, dass sich eine Person eher verstanden fühle und dies wiederum könne umgekehrt schmerzstillende Mechanismen im Gehirn aktivieren. Berührungen könnten zudem die Grenzen zwischen einem selbst und anderen verwischen, so die Forscher.
HH