Dr. Karen Zoufal
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03.07.2021
Eine Auswertung des schwedischen Registers für künstliche Befruchtungen mit fast 125.000 Behandlungen, die zwischen 2007 und 2017 durchgeführt wurden, kommt zu dem Schluss, dass die Raten von Lebendgeburten durch künstliche Befruchtung zwischen 2007 und 2017 von 27 auf 36 Prozent gestiegen sind. Das ist auf zwei Veränderungen der Methodik zurückzuführen: den Transfer von Embryonen in einem bestimmten Stadium (als Blastozysten) und dem zunehmenden Einsatz einer speziellen Technologie zum Einfrieren von Embryonen.
Während man früher Embryonen schon am dritten Tag nach der Befruchtung implantierte, wartet man heute bis zum Blastozystenstadium, das nach fünf oder sechs Tagen erreicht wird. Das entspricht eher den Gegebenheiten einer natürlichen Schwangerschaft, bei der sich der Embryo in diesem Stadium in die Gebärmutter einnistet. Dieses Vorgehen hat innerhalb der beobachteten zehn Jahre deutlich zugenommen: von 5 auf 31 Prozent bei „frischen“ und von 6 auf 88 Prozent bei eingefrorenen Embryonen. Diese Ergebnisse wurden auf der 37. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Humanreproduktion und Embryologie präsentiert.
Für eine künstliche Befruchtung werden meist mehr Eizellen gewonnen als zunächst benötigt. Eine besondere Technologie des schnellen Einfrierens bringt die Zellen binnen Sekunden in einen glasähnlichen Zustand. Dadurch bilden sich keine Eiskristalle, die beim Auftauen die gefrorenen Zellen beschädigen könnten. So lassen sich Eizellen und Embryonen ohne einen Verlust der Lebensfähigkeit einfrieren. Auf diese Weise kann ein Embryo nach dem anderen eingesetzt werden, ohne das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft.
Quelle: Zusammenfassung der Studie