08.02.2017
Geröstet und gesalzen, gemahlen im Gebäck oder frisch geknackt direkt aus der Schale: Wer Nüsse mag, für den haben Ernährungswissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena gute Nachrichten. Nüsse, so zeigen aktuellen Studienergebnisse, können das Wachstum von Krebszellen im Darm reduzieren. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin Molecular Carcinogenesis nachzulesen.
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Nüssen beruht den Ergebnissen zufolge darauf, dass sie die körpereigene Abwehr zur Entgiftung von reaktiven Sauerstoffspezies aktivieren. Solche Substanzen verursachen Zellschäden, die zu Krebs führen können. „Der Körper verfügt aber über eine ganze Reihe von Schutzmechanismen, die reaktive Sauerstoffspezies unschädlich machen“, erläutert Ernährungswissenschaftlerin Dr. Wiebke Schlörmann. Diese werden offenbar durch Nüsse und ihre Inhaltsstoffe angekurbelt. Untersucht haben die Forscher die Wirkung von fünf Nusssorten: Macadamia-, Hasel- und Walnuss sowie Mandeln und Pistazien. Dazu sind die Nüsse künstlich – im Reagenzglas – „verdaut“ worden. Die so entstandenen Verdauungsprodukte haben die Wissenschaftler anschließend auf ihre Wirksamkeit untersucht. Dabei haben sie festgestellt, dass etwa die Aktivität zweier Schutzenzyme in den behandelten Zellen ansteigt. Außerdem wird durch die Verdauungsprodukte in den behandelten Krebszellen der sogenannte programmierte Zelltod ausgelöst.
„Diese Wirkung haben wir bei allen untersuchten Nusssorten nachweisen können“, sagt Prof. Dr. Michael Glei, der die Studie geleitet hat. In einem nächsten Schritt wollen er und sein Team nun herausfinden, ob diese Schutzwirkung durch das Rösten der Nüsse beeinträchtigt wird. Da die meisten der untersuchten Nüsse vorwiegend geröstet verzehrt werden, lasse sich davon möglicherweise eine entsprechende Ernährungsempfehlung ableiten.
NK