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13.09.2022
Viele Kinder stottern im Vorschulalter, bei den meisten verschwindet es nach einiger Zeit wieder. Was aber hilft Kindern, die stärker betroffen sind? Neben einem guten Selbstbewusstsein könnte das die Lidcombe-Methode sein.
Bei Stottern gibt es verschiedene und zuweilen fragwürdige Tipps und Behandlungsmethoden. Nur wenige davon wurden in wissenschaftlichen Studien untersucht. Eine Übersichtsarbeit zeigt, dass im Prinzip sogar nur eine Methode genauer unter die Lupe genommen wurde, das Lidcombe-Programm. Es könnte wirksam sein: In vier Untersuchungen mit insgesamt 151 Kindern zwischen zwei und sechs Jahren zeigte sich eine leichte Reduzierung der gestotterten Silben. Etwas klarer hatte sich in einer der vier Studien die Anzahl der nicht gestotterten Silben pro Sekunde (die Spracheffizienz) verbessert.
Beim Lidcombe-Programm lernen Eltern in regelmäßigen Sitzungen, wie sie ein Sprechtraining mit ihren Kindern im Alltag umsetzen können. Dabei loben die Eltern ihre Kinder zum Beispiel für Sprechen ohne Stottern, lassen sie das Gesprochene selbst bewerten und einzelne Wörter korrigieren.
Fachleute sind sich einig, dass ein gutes Selbstvertrauen hilft, mit dem Stottern fertig zu werden. Interessanterweise gibt es eine Reihe von Schauspielern und Sängern, die ebenfalls ein Problem mit Stottern haben oder hatten, unter ihnen Bruce Willis, Marilyn Monroe oder Ed Sheeran. Das liegt daran, dass beim Aufsagen von auswendig gelernten Texten andere Hirnregionen beteiligt sind als beim normalen Sprechen.