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18.07.2022
Hautentzündungen durch Windeln betreffen nicht nur Säuglinge und Kleinkinder, sondern auch alte Menschen mit Inkontinenz, denn das feucht-warme Klima, Druck und Reibung beanspruchen die Haut. Die empfohlene Hautpflege unterscheidet sich bei den beiden Gruppen nicht.
Etwa ein Drittel der Kleinsten haben eine milde Windeldermatitis, die sich in einer Rötung und aufgeweichter Haut äußert. Zu schwereren Ausprägungen mit Knötchen und Eiterbläschen kommt es etwa bei sechs Prozent der Kinder. Hier ist es wichtig, die Windeln alle zwei bis drei Stunden zu wechseln und sie auch mal für eine Weile wegzulassen.
„Schutz- und Regenerationspräparate helfen ebenso wie das Reinigen mit Wasser, milden Seifen oder waschaktiven Substanzen“, rät die Kinderdermatologin Prof. Dr. Regina Fölster-Holst. Feuchttücher sollten keine irritierenden Substanzen wie Alkohol, Duftstoffe oder Konservierungsstoffe enthalten. Für das Entfernen von Stuhl empfiehlt Fölster-Holst Öle und ölhaltige Einmaltücher. Eine Hautpflege mit Ölen kann die Haut dagegen austrocknen und noch stärker reizen. Eine Arztpraxis sollte man aufsuchen, wenn nach einigen Tagen keine Besserung eintritt, sich das Kind ständig kratzt, in einem anderen Hautareal Hautveränderungen zu sehen sind oder im Wundbereich Eiterbläschen auftreten.
Bei alten Menschen gelten für die Hautpflege dieselben Grundsätze. Die Herangehensweise ist bei ihnen aber etwas anders: Während Kinder mit der Zeit in der Regel ganz von allein trocken werden, hilft es vielen älteren Menschen, der Kontinenz durch gezielte Maßnahmen entgegenzuwirken – etwa durch Blasen- und Beckenbodentraining, eine gut erreichbare Toilette, geeignete Hilfsmittel wie eine Toilettensitzerhöhung oder Haltegriffe und Kleidung, die selbständig schnell geöffnet werden kann. Ist dies nicht ausreichend, so sollte in einer fachkundigen Untersuchung festgestellt werden, welche pflegerischen und medizinischen Maßnahmen sinnvoll sind.