Was tun, wenn das Kind beim Essen streikt?
Dr. Karen Zoufal | 29.09.2021
Zwang und Druck, Belohnungen fürs Aufessen und eine strenge Erziehung können dazu führen, dass sich das Verhalten von Kindern, die beim Essen sehr wählerisch sind, eher noch verschlimmert. Positive Effekte haben dagegen ein entspannter Erziehungsstil, gemeinsame Familienmahlzeiten und die Einbeziehung des Kindes in die Zubereitung der Mahlzeiten. So lauten die Ergebnisse einer Studie, die in dem Fachmagazin „International Journal of Environmental Research and Public Health“ erschienen ist.
Die Forscher haben einige Aspekte gefunden, die ein weniger wählerisches Essverhalten bei Kindern bis zehn Jahren fördern:
- Gemeinsame Mahlzeiten: In Familien, die zusammen an einem Tisch essen, sind die Essgewohnheiten allgemein besser.
- Regelmäßige Essenszeiten.
- Kinder in die Essenszubereitung einbeziehen: Das fördert Vertrauten und gibt den Kindern ein Gefühl der Kontrolle.
- Den Fernseher ausschalten. Ruhige und stressfreie Mahlzeiten sind für alle Beteiligten eine bessere Erfahrung.
- Keine Belohnungen oder Strafen für wählerische Esser.
Dr. Ann Kennedy-Behr von der Universität South Australia sagte: „Eltern eines Kindes, das beim Essen sehr wählerisch ist, machen sich oft Sorgen, ob ihr Kind genug Nährstoffe und Nahrung bekommt. Dennoch ist es wichtig zu verstehen, dass offene Ängstlichkeit oder Besorgnis das Verhalten noch fördern kann. Positive Erziehung, egal wie schwierig sie in bestimmten Situationen sein kann, ist der beste Schritt nach vorn für wählerische Esser.“
Quelle: DOI 10.3390/ijerph18179067