29.08.2017
Keine Lust auf Sex, eine trockene Scheide, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Sexuelle Probleme, die mit einem Absinken des Östrogenspiegels zusammenhängen, sind bei Frauen in den Wechseljahren keine Seltenheit. Forscher haben jetzt untersucht, ob eine Hormontherapie hier helfen kann.
Es zeigte sich, dass eine Östrogen-Therapie über die Haut die sexuelle Funktion bei Frauen kurz nach der Menopause im Vergleich zu einer Scheintherapie verbesserte. Dies berichten Dr. Hugh S. Taylor von der Yale School of Medicine in New Haven und Kollegen im Fachblatt JAMA Internal Medicine. Insgesamt zeigte sich, dass die Hormontherapie mit Östradiol (E2) im Vergleich zu einem Placebo das Feuchtwerden der Scheide verbesserte und Schmerzen beim Sex zurückgingen.
Für Östrogen-Tabletten fanden die Forscher diese Effekte nicht. Danach scheint diese Art der Hormontherapie einen geringeren Einfluss auf die sexuelle Funktion zu haben als die Östrogen-Therapie über die Haut. Verglichen die Forscher allerdings den Einfluss der beiden Hormontherapien miteinander und nicht gegenüber einer Scheintherapie, zeigte sich im Hinblick auf die sexuelle Funktion im Allgemeinen kein statistisch bedeutsamer Unterschied. Auch geben die Forscher zu Bedenken, dass sich die Ergebnisse nicht verallgemeinern lassen, da es sich bei den 670 Studienteilnehmerinnen in erster Linie um weiße Frauen mit höherer Bildung gehandelt habe.
HH