29.09.2016
Immer mehr Studien gelangen zu dem Ergebnis, dass Bakterien im Darm bei der Entstehung von Übergewicht beteiligt sind. Jetzt fanden britische Genforscher einen Zusammenhang zwischen Bakterien im Stuhl und dem im Bauchraum befindlichen Körperfett.
War die Bakteriengemeinschaft im Stuhl von Studienteilnehmern besonders vielfältig, hatten sie allgemein weniger viszerales Bauchfett. Dabei handelt es sich um Fett, das in der Bauchhöhle eingelagert ist und eine Reihe wichtiger innerer Organe umgibt. Es steht mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes in Zusammenhang. Für ihre Arbeit hatten Forscher des King’s College London die Bakterienzusammensetzung in Stuhlproben von über 1.300 Zwillingen analysiert und mit verschiedenen Messgrößen wie dem Body-Mass-Index oder dem Körperfettanteil verglichen. Wie die Forscher im Fachblatt Genome Biology berichten, war der stärkste Zusammenhang beim viszeralen Fett, also dem Fett in der Bauchhöhle, zu erkennen.
Bislang habe es noch keine Verbindung zwischen dieser Art von Fett und dem Darm-Mikrobiom gegeben, sagen die Wissenschaftler. Sie betonen allerdings, dass es sich bei ihrer Studie um eine Beobachtungsstudie gehandelt habe und sich deshalb nicht genau sagen lasse, wie Bakteriengemeinschaften die Speicherung von Körperfett beeinflussen könnten oder ob vielleicht andere Einflüsse wie die Ernährung für die Gewichtszunahme ein Rolle spielen. Weiter Studien seien nötig, um herauszufinden, wie Darmbakterien die menschliche Gesundheit beeinflussen und ob Maßnahmen wie Stuhltransplantationen einen sicheren, nützlichen und effektiven Einfluss darauf haben können.
HH