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02.02.2023
Derzeit liegt die Baumbedeckung in europäischen Städten im Schnitt bei knapp 15 Prozent. Würde man diese auf 30 Prozent erhöhen, so würde die Temperatur in Städten um durchschnittlich 0,4 Grad sinken. Das klingt wenig, doch im Hitzesommer 2015 hätten sich Modellrechnungen zufolge dadurch 2.644 der 6.700 hitzebedingten Todesfälle verhindern lassen – mehr als ein Drittel.
In Städten war es 2015 im Schnitt 1,5 Grad heißer als im Umland, da weniger Vegetation vorhanden ist und Asphalt und Baumaterialien die Wärme speichern. Die maximale Temperaturdifferenz betrug 4,1 Grad in Cluj-Napoca, Rumänien. Die temperaturbedingte Sterblichkeit unterschied sich zwischen den Städten: In Göteborg gab es 2015 keine hitzebedingten Todesfälle, in Cluj-Napoca starben 32 von 100.000 Einwohnern an der Hitze. Insgesamt war die hitzebedingte Sterblichkeit in Süd- und Osteuropa am höchsten. Diese Städte würden entsprechend am meisten von mehr Bäumen profitieren.
„Wir wissen, dass hohe Temperaturen in Städten mit negativen gesundheitlichen Folgen wie Herz-Kreislauf-Versagen, Krankenhauseinweisungen und vorzeitigem Tod verbunden sind. Diese Studie ist die größte ihrer Art und die erste, die sich speziell mit der vorzeitigen Sterblichkeit aufgrund höherer Temperaturen in Städten und der Zahl der Todesfälle befasst, die durch eine zunehmende Baumbedeckung verhindert werden könnten“, sagte Tamar Iungman vom Barcelona Institut für Globale Gesundheit.
Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(22)02585-5