15.10.2013
Trotz der Bemühungen, OP-Säle keimfrei zu halten, kommt es nach Operationen immer wieder zu Wundinfektionen. US-amerikanische Forscher haben nun herausgefunden, wie sich diese einfach und kostengünstig verhindern lassen könnten: mit speziellem UV-Licht.
In einer Studie wirkte spezielles UV-Licht mit einer Wellenlänge von 207 Nanometern im Labor gegen die getesteten Keime und war gleichzeitig gut verträglich für menschliche Hautproben. Als Test-Bakterium wurde Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) ausgewählt, das gegen verschiedene Antibiotika resistent ist und daher als Problem-Keim gilt. Solche Keime gelangen bei Operationen unaufhörlich über die Luft auf ansonsten sterile Wunden. Würde während einer Operation jedoch das 207-Nanometer-UV-Licht auf die Wunde scheinen, würden die Bakterien im Moment der Landung abgetötet werden, erklärt Professor Dr. David Brenner vom Columbia University Medical Center.
UV-Licht wird derzeit bereits standardmäßig verwendet, um zum Beispiel OP-Besteck zu sterilisieren. Ein Großteil des Lichtspektrums dieses verwendeten UV-Lichts ist jedoch schädlich für Augen und Haut und kann Hautkrebs verursachen. Es wird daher so gut wie nie im OP-Saal eingesetzt, da bei einer Nutzung umständliche Schutzmaßnahmen für die Anwesenden – Chirurgen und Patienten – nötig wären. Das spezielle 207-Nanometer-Licht hingegen kann nicht bis zum Erbmaterial der Hautzellen vordringen – kann dadurch auch keinen Krebs auslösen – und erreicht auch die empfindlichen Zellen in der Linse des Auges nicht. Die auf der Wunde landenden Bakterienzellen werden durch das Licht aber dennoch abgetötet, da sie viel kleiner sind als menschliche Zellen. Der Einsatz des UV-Lichts mit der speziellen Wellenlänge im OP-Saal scheint daher ohne Schutzmaßnahmen möglich.
JM/FH