02.12.2019
Politische Strategien für die Gesundheit, etwa Alkoholtests durch „Pusten“ und die Einführung eines Werbeverbots für Zigaretten, haben dazu beigetragen, die Todesfälle durch Krebs zu reduzieren. Das zeigt eine neue Studie aus Australien.
Mehr als fünf Prozent aller Todesfälle durch Krebs, nämlich etwa 36.000 Tode, konnten seit den 1960er-Jahren in Australien durch gesundheitspolitische Maßnahmen verhindert werden. Das berichten Wissenschaftler des Zentrums für alkoholpolitische Forschung an der La Trobe-Uniersität in Melbourne.
Alkohol und Tabak erhöhen das Krebsrisiko
Die Einführung von zufälligen Alkohol-Atemtests im Jahr 1976 senkte den Alkoholkonsum der Bevölkerung, wodurch zwischen 1980 und 2013 ein Prozent der Todesfälle bei Männern (4.880) und 0,8 Prozent der Todesfälle bei Frauen (1.680) vermieden wurden. Gesundheitsberichte aus Großbritannien und den USA, die 1962 und 1964 über die gesundheitlichen Auswirkungen von Tabak aufklärten, führten auch in Australien zu einer Verringerung des Tabakkonsums. Dadurch sanken den Forschern zufolge in den letzten 30 Jahren die Krebstodesraten um drei Prozent bei Männern (13.400) und vier Prozent bei Frauen (11.600). Auch das Verbot von Zigarettenwerbung im Fernsehen und Radio im Jahr 1976 war mit einem Rückgang der Sterberaten bei Männern und Frauen um 1,9 (4.520) bzw. 2,2 Prozent (2.430) verbunden. Auch anders herum waren Effekte zu bemerken: Auf die Liberalisierung der Alkoholgesetze in den 1960er Jahren folgte ein Anstieg von 0,6 Prozent (2.680) der Todesfälle durch Krebs bei Männern.
Dr. Jason (Heng) Jiang wies darauf hin, dass solche gesundheitspolitischen Maßnahmen sich nicht sofort, sondern langfristig bemerkbar machen: „Die Veränderungen der Sterblichkeitsraten werden über einen Zeitraum von 20 Jahren gemessen. Die volle Wirkung neuerer Richtlinien, wie etwa der Verpackung von Zigaretten und der Kennzeichnung von Getränken mit Alkoholgehalt, wird sich möglicherweise erst Jahrzehnte später zeigen.“
ZOU