05.10.2017
Wenn Mütter unter Schlafproblemen leiden, können häufig auch ihre Kinder nachts weniger gut schlafen. Dies berichten Psychologen der Universität Basel in der Fachzeitschrift „Sleep Medicine“ nach einer Studie mit knapp 200 gesunden Kindern im Grundschulalter.
Die Schlafqualität von Müttern und ihren Kindern ist einer neuen Studie zufolge offenbar eng miteinander verknüpft: Kinder von Müttern, die unter Ein- und Durchschlafproblemen leiden, schlafen ebenfalls erst später ein, schlafen weniger lang und weisen weniger Tiefschlaf auf, wie EEG-Messungen zeigten. Keine Zusammenhänge zeigten sich jedoch mit den Schlafproblemen des Vaters. Dass vor allem Schlafprobleme der Mutter und nicht des Vaters mit dem Schlafverhalten der Kinder zusammenhängen, könnte daran liegen, dass Mütter durchschnittlich nach wie vor mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen als Väter, so die Wissenschaftler. Daher ist es möglich, dass sich das Schlafverhalten von Mutter und Kind stärker angleicht.
Verschiedene Faktoren können hinter dem Zusammenhang zwischen dem Schlaf der Eltern und dem der Kinder stehen: So dienen Eltern ihren Kindern als Vorbilder, sodass Kinder die Schlafgewohnheiten der Eltern beobachten und sich zu eigen machen. Weiter können Konflikte den Schlaf der ganzen Familie beeinflussen: So kann ein abendlicher Streit in der Familie etwa verhindern, dass angemessene Ruhe einkehrt. Die Forscher maßen für die Schlafqualität von gesunden Kindern zwischen 7 und 12 Jahren mittels Elektroenzephalografie (EEG). Zudem befragten die Forschenden die Eltern über ihren eigenen Schlaf und über jenen ihrer Kinder. In der Schweiz berichten nach neuesten Zahlen ungefähr 28 Prozent der erwachsenen Frauen und 20 Prozent der Männer, von Schlafproblemen betroffen zu sein.
NK