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08.02.2022
US-Forscher glauben, dass mehr Schlaf geeignet sein könnte, um abzunehmen: In ihrer Studie konnten sie zeigen, dass Personen bereits nach einer einmaligen Schulung zur Schlafhygiene nicht nur mehr als eine Stunde mehr schliefen, sondern auch mühelos deutlich weniger Kalorien am Tag zu sich nahmen.
Junge, übergewichtige Erwachsene, die gewöhnlich weniger als 6,5 Stunden pro Nacht schliefen, verlängerten nach nur einer individuellen Beratung zur Schlafhygiene ihre Schlafdauer um durchschnittlich 1,2 Stunden pro Nacht. Damit kamen sie zwar nicht ganz auf das Ziel von 8,5 Stunden, aber der längere Schlaf führte dazu, dass sie im Vergleich zur Kontrollgruppe durchschnittlich 270 Kalorien pro Tag weniger aßen. Wenn diese Wirkung dauerhaft anhielte, würde das binnen drei Jahren zu einer Gewichtsabnahme von etwa zwölf Kilogramm führen.
Dass immer mehr Menschen zu dick sind, lässt sich den Forschern zufolge hauptsächlich durch eine erhöhte Kalorienaufnahme erklären. „Schlafmangel hat einen Einfluss auf den Appetit, was dazu führt, dass wir mehr essen und mit der Zeit an Gewicht zulegen. Jetzt haben wir gezeigt, dass man im realen Leben ohne weitere Änderungen des Lebensstils länger schlafen und weniger Kalorien zu sich nehmen kann. Dies könnte Menschen helfen, die versuchen, Gewicht zu verlieren“, so Dr. Esra Tasali vom Schlaflabor der Universität Chicago. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „JAMA Internal Medicine“ veröffentlicht.
Für die Forschungsarbeit testeten die Wissenschaftler die Effekte unter normalen Lebensbedingungen, ohne dass die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer kontrolliert oder gezielt verändert wurden. Die Teilnehmer schliefen zu Hause, zeichneten den Schlaf vier Wochen lang mit tragbaren Geräten auf und gingen ansonsten ihrem normalen Lebensstil ohne Anweisungen zur Ernährung oder körperlichen Aktivität nach. „Wir haben einfach jede Person in Bezug auf gute Schlafhygiene gecoacht, ihre eigene persönliche Schlafumgebung besprochen und maßgeschneiderte Ratschläge zu Änderungen gegeben, die sie vornehmen könnten, um ihre Schlafdauer zu verbessern“, sagte Tasili.
Quelle: DOI 10.1001/jamainternmed.2021.8098