14.10.2013
Auf der Frankfurter Buchmesse, die am 9. Oktober 2013 ihre Pforten geöffnet hat, präsentieren sich mehr als 7.400 Aussteller aus über 100 Ländern. Die Vielfalt ist groß und auch das Thema Gesundheit nimmt wieder einen wichtigen Platz ein. Von Zeitschriften und Büchern rund um die Gesundheit profitieren allerdings nur jene, die gut lesen können.
Und schlimmer noch: Menschen, denen geschriebene Worte nicht so leicht zugänglich sind, sind offenbar auch häufig weniger gesund als jene, denen das Lesen leichtfällt. So bestehe ein Zusammenhang zwischen der subjektiv empfundenen Gesundheit und der Fähigkeit zu lesen und zu schreiben, sagt Professorin Kjersti Lundetræ von der Universität Stavanger in Norwegen und stützt sich dabei auf Umfrage-Daten des Adult Literacy and Life Skills Survey. Die wahrgenommenen Gesundheitsprobleme können zum Beispiel Schmerzen, körperliche Einschränkungen, die das tägliche Leben beeinträchtigen, oder Müdigkeit sein, so die Lese-Expertin.
Den Zusammenhang zwischen Lesefähigkeit und Gesundheit erklärt Lundetræ so: "Manche Menschen scheinen die nötigen Gesundheitsinformationen nicht zu bekommen, weil sie nicht gut lesen können." Gesundheitstipps, zum Beispiel zu Lebensmitteln, einer gesunden Ernährung oder körperlicher Aktivität, werden aber häufig über Zeitungen, Zeitschriften oder das Internet verbreitet. "Einen Großteil unserer Informationen erlangen wir über das Lesen", so Lundetræ. Informationen, die Menschen mit Leseschwierigkeiten zum Teil entgehen. Darüber hinaus seien viele medizinische Texte oft sehr kompliziert geschrieben und mit Fachbegriffen gespickt, was es schwachen Lesern erschwert, den Text zu verstehen.
Eine neue Art der Gesundheitsvorsorge könnte demnach darin bestehen, einerseits die Lesefähigkeiten zu fördern und andererseits Gesundheitstexte so klar und leicht verständlich zu formulieren, dass sie auch von schlechten Lesern verstanden werden können, so der Rat der Expertin.
HH