18.06.2015
Es gibt viele Faktoren, die sich auf das Essverhalten auswirken können. Schlechter Schlaf scheint dazuzugehören, wie eine neue Publikation in der Fachzeitschrift Journal of Health Psychology jetzt nahelegt. In der Übersichtsarbeit gingen US-Psychologen der Rolle des Schlafs nach.
Wie viel wir essen, kann mit biologischen, emotionalen oder Umgebungs-Faktoren zusammenhängen. Die Mechanismen, die dabei eine Rolle spielen, würden durch Schlafmuster zum Teil stark beeinflusst, sagen die Psychologen Alyssa Lundahl und Timothy D. Nelson von der University of Nebraska in Lincoln, USA. So komme es, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene, die zu wenig oder unregelmäßig schlafen, oft mehr essen. In ihrer Übersichtsarbeit fanden die Forscher unter anderem einen Einfluss auf folgende Faktoren:
- Hormone: Schlechter Schlaf wirke sich auf Hormone aus, die den Appetit kontrollieren. Das Verlangen nach Essen sei gesteigert, weil der Körper versuche, die fehlende Energie auszugleichen, die durch den Schlafmangel entstanden sei.
- Gehirn: Nach einem gestörten Schlaf spreche das Belohnungssystem im Gehirn besonders auf kalorienreiche Lebensmittel an.
- Emotionen: Eine schlechte Nacht wirke sich negativ auf die Gefühlslage aus und erhöhe den emotionalen Stress. Das kann dazu verführen, mehr zu essen, denn Essen kann positive Emotionen fördern und beruhigend wirken.
- Verhalten: Wer schlecht schlafe, neige eher zu impulsivem Verhalten und die Funktionen, die das Handeln steuern, seien dann schlechter. In der Folge greife man eher zu einem Schokoriegel als zu einem Apfel.
Dies alles beeinflusse die Menge an Nahrungsmitteln, die über den Tag verzehrt werde, so die Forscher. Wenn es darum gehe, das Essverhalten zu verändern, dürfe daher der Schlaf nicht außer Acht gelassen werden, so ihr Resümee.
HH